Satzbau im Deutschen

Der Satzbau im Deutschen folgt dem Prinzip: Subjekt, Prädikat und Objekt. Gibt es zwei Objekte, kommt zuerst das indirekte und dann das direkte Objekt. Adverbiale Bestimmungen kannst du oft an unterschiedlichen Orten im Satz einbauen.

Beispiel:Der Arzt verschreibt der Patientin während der Untersuchung in der Klinik ein neues Medikament.” (Reihenfolge: 1. Der Arzt als Subjekt; 2. verschreibt als Prädikat; 3. der Patientin als indirektes Objekt; 4. während der Untersuchung als adverbiale Bestimmung; 5. in der Klinik als adverbiale Bestimmung; 6. ein neues Medikament als direktes Objekt.)

Was kommt zuerst – das direkte oder indirekte Objekt? Wo steht das Verb in einem deutschen Satz und was mache ich mit einem Adverbial?

In dieser Lektion beantworte ich dir alle Fragen zum deutschen Satzbau. Viele Beispiele, Erklärungen und Grafiken zeigen dir, wie du die Wörter in eine richtige Reihenfolge bringst.

Dann lass uns starten! 🙂

Satzbau im Deutschen visuell erklärt mit Illustationen und Beispielen

Wie funktioniert der Satzbau im Deutschen?

Deutsch hat wie Englisch einen SPO-Satzbau. SPO steht für Subjekt, Prädikat und Objekt.

Jeder deutsche Satz enthält ein Subjekt als Hauptperson oder Hauptsache und ein Prädikat. Das Prädikat ist ein konjugiertes Verb. Je nach Satz gibt es auch ein Objekt. Hier ein paar Beispiele für dich:

Ich friere. (Subjekt: ich; Prädikat: frieren)

Jan kauft Bananen. (Subjekt: Jan; Prädikat: kauft; Objekt: Bananen)

Wir essen einen Kuchen. (Subjekt: wir; Prädikat: essen; Objekt: einen Kuchen)

Meine Eltern haben ein Auto. (Subjekt: meine Eltern; Prädikat: haben; Objekt: ein Auto)

Die Frau rief mich an. (Subjekt: die Frau; Prädikat: anrufen; Objekt: mich)

Tipp

Du hast das mit dem Subjekt und Objekt noch nicht ganz verstanden? Dann schau hier auf meiner Website nochmals nach, dort erkläre ich dir mehr zum Subjekt- und Objektsatz.

Du kannst die Reihenfolge von Subjekt und Objekt im Hauptsatz verändern. Das Subjekt muss nicht an erster Stelle stehen.

Es gibt aber eine Ausnahme: Das Prädikat muss an der 2. Stelle im Satz sein. Hier darfst du nichts verändern. Die Position des konjugierten Verbs ist vorgegeben. Schau einmal:

Der Lehrer gibt den Schülern heute die Aufgaben.

Heute gibt der Lehrer den Schülern die Aufgaben.

Die Aufgaben gibt der Lehrer den Schülern heute.

Merk dir

Das Prädikat ist immer an 2. Stelle im Satz. Dabei gilt den Schülern oder die Aufgaben als eine Wortgruppe und eine Position im Satz.

Wie du an den letzten Beispielen gesehen hast, kann es mehrere Objekte pro Satz geben: den Schülern und die Aufgaben. Ich habe in diesen Sätzen auch schon eine Adverbialbestimmung in der Form eines Adverbs eingebaut: heute.

Adverbialbestimmungen oder adverbiale Bestimmungen erklären den Satz etwas genauer. Sie können eine Zeit, einen Zweck, einen Grund oder einen Ort angeben. Ich mache dir dazu noch ein paar Beispiele:

Sie arbeitet zu Hause.

Er schreibt einen Brief mit einem Stift.

Die Kinder spielen draußen im Garten.

Sie sind aus Neugier auf die Party gegangen.

Wegen des Regens fährt er nicht ins Büro.

Tipp

Ich erkläre dir etwas weiter unten, was du bei der Reihenfolge von adverbialen Bestimmungen beachten musst. Dort findest du hilfreiche Tipps.

Satzbau im Deutschen: Beispiele

Im Folgenden mache ich dir noch weitere Beispielsätze, die du am besten laut liest:

Die Kinder spielen in der Schule.

Sie tanzt elegant auf der Bühne.

Die Sonne schien den ganzen Tag über.

Der Mann schenkte mir einen Blumenstrauß.

Ich schrieb meiner Freundin einen Brief aus dem Urlaub.

Er hat wegen der Flugverspätung unser Treffen verpasst.

Sie las das Buch in einem Tag zu Ende.

Der Hund rannte schnell durch den Park und bellte laut.

Und wie bildest du solche Sätze? Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für dich:

Wie baue ich einen deutschen Satz auf? 5-Schritt-Anleitung

  1. Zuerst Subjekt und Prädikat wählen

Als erstes solltest du dir ein Subjekt überlegen. Das kann ein Substantiv wie die Schwester oder das Pferd sein. Alternativ nimmst du ein Personalpronomen wie ich oder du. Auch nominalisierte Verben, Adjektive oder Partizipien wie das Lernen, die Schöne oder das Gelesene funktionieren. Danach brauchst du ein Verb, das du konjugieren und so am Subjekt anpassen musst. Zum Beispiel: “Ich gebe…”

  1. Danach das Objekt hinzufügen und in den korrekten Fall setzen

Einige Verben verlangen nach einem Objekt. Das ist zum Beispiel bei reflexiven Verben oder Verben mit festen Präpositionen der Fall. Auch in meinem Beispiel brauche ich wegen des Verbs geben ein Objekt. Sollte dein Verb nach einem Objekt verlangen, dann musst du dieses Objekt auch in den korrekten Fall setzen: “Ich gebe dem Hund…”

  1. Bei Bedarf weiteres Objekte ergänzen

Es gibt auch Verben, die ein zweites Objekt verlangen. So ist es in meinem Beispielsatz, denn das Verb geben verlangt nach einer Person (wem?) und einer Sache (was?): “Ich gebe dem Hund ein Leckerli.” Weitere solche Verben wären beispielsweise schenken, zeigen, bringen oder erzählen.

  1. Satz mit adverbialen Bestimmungen ausbauen

Hast du alle “notwendigen” Zusätze in deinen Satz eingebaut, kannst du ihn mit adverbialen Bestimmungen ausbauen. So liefert dein Satz am Schluss mehr Informationen: “Heute gebe ich dem Hund wegen seines traurigen Blicks ein Leckerli.”

  1. Satz auf Korrektheit überprüfen und weiter üben

Zum Schluss solltest du deinen Satz noch einmal durchlesen und korrigieren. Eventuell haben sich ein paar Fallfehler oder Rechtschreibfehler eingeschlichen. Danach solltest du weiter üben, um im Deutschen Satzbau besser zu werden.

Tipp

Du bist dir weiterhin unsicher? Dann solltest du jetzt unbedingt weiterlesen. Jetzt erkläre ich dir etwas genauer, wie du verschiedene Sätze formulieren kannst.

Einen deutschen Hauptsatz bilden

Es gibt unterschiedliche Arten von Hauptsätzen. Deshalb möchte ich dir erklären, wie du einen Aussagesatz, einen Aufforderungssatz und einen Fragesatz formulieren kannst.

Einen deutschen Aussagesatz bilden

Ein deutscher Aussagesatz hat einen Punkt am Ende und sagt etwas aus. Er besteht aus mindestens zwei Wortgruppen. Vielfach hat er drei oder mehr Wortgruppen. Das sind:

1. Subjekt: Das Subjekt bestimmt, wer oder was eine Handlung ausführt. Es ist der Satzgegenstand und steht immer im Nominativ.

Das Subjekt kann ein Nomen mit Begleiter und Adjektiv, ein Pronomen, ein Name oder eine Nominalisierung sein. Hier ein paar Beispiele für Subjekte:

Die alte Frau, der Vogel, das neue Auto, die Maschine, der hohe Baum

ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie, Sie

Franz, Maria, Robin, Anna, Alex, Herr Müller, Frau Meier

Das Schwimmen, die Gute, das Gehörte

2. Prädikat: Das Prädikat beschreibt die Handlung, es ist die Satzaussage. Das Prädikat ist ein konjugiertes Verb, das immer an der 2. Stelle im Satz steht. Ich gehe etwas später in der Lektion genauer auf die Position des Verbs ein.

3. Objekt: Das Objekt ist der Handlung unterworfen, denn es ist die Satzergänzung. Je nach Verb brauchst du zwingend ein Objekt. Manchmal kannst du das Objekt auch weglassen oder du musst sogar zwei in den Satz einbauen.

Wichtig ist, dass du das Objekt in den richtigen Fall setzt. Es gibt Akkusativ-, Dativ- und Genitivobjekte. Hier sind ein paar Beispiele dazu:

Er liebt seine Frau. (Aussagesatz mit Subjekt, Prädikat und Akkusativobjekt.)

Das Liebespaar küsst sich. (Aussagesatz mit Subjekt, Prädikat und Akkusativobjekt.)

Das Pferd läuft dem Jungen nach. (Aussagesatz mit Subjekt, Prädikat und Dativobjekt.)

Meine Schwester hilft mir. (Aussagesatz mit Subjekt, Prädikat und Dativobjekt.)

Wir gedenken unserer verstorbenen Mutter. (Aussagesatz mit Subjekt, Prädikat und Genitivobjekt.)

Der Stürmer wurde des Spielfelds verwiesen. (Aussagesatz mit Subjekt, Prädikat und Genitivobjekt.)

Es gibt viele Verben, die zwei Objekte verlangen. Das ist bei reflexiven Verben oder einigen Verben mit fester Präposition der Fall.

Aber auch Verben, die eine Zusatzinformation verlangen, brauchen oft zwei Objekte. Schau einmal, was ich meine:

Er empfiehlt mir dieses Buch. (Das Verb empfehlen verlangt ein Dativ- und ein Akkusativobjekt. Dativobjekt: mir; Akkusativobjekt: dieses Buch)

Meine Schwester bringt ihrem Freund einen Kaffee. (Das Verb bringen verlangt ein Dativ- und ein Akkusativobjekt. Dativobjekt: ihrem Freund; Akkusativobjekt: einen Kaffee)

Die Verkäuferin verkauft dem Kunden ein Paar Schuhe. (Das Verb verkaufen verlangt ein Dativ- und ein Akkusativobjekt. Dativobjekt: dem Kunden; Akkusativobjekt: ein Paar Schuhe)

Sie erzählt uns eine Geschichte. (Das Verb erzählen verlangt ein Dativ- und ein Akkusativobjekt. Dativobjekt: uns; Akkusativobjekt: eine Geschichte)

Er schickt seiner Freundin eine Einladung. (Das Verb schicken verlangt ein Dativ- und ein Akkusativobjekt. Dativobjekt: seiner Freundin; Akkusativobjekt: eine Einladung)

Der Hund zeigt seinem Herrchen den leeren Fressnapf. (Das Verb zeigen verlangt ein Dativ- und ein Akkusativobjekt. Dativobjekt: seinem Herrchen; Akkusativobjekt: den leeren Fressnapf)

Merk dir

Im Deutschen steht das indirekte Objekt meist vor dem direkten Objekt. Das indirekte Objekt ist das Dativobjekt und das direkte Objekt ist das Akkusativobjekt. Also: Dativ vor Akkusativ!

Einen deutschen Fragesatz bilden

Schauen wir uns auch an, wie sich die Reihenfolge in einem Fragesatz verändert.

Wie du weißt, ist das Verb in einem Aussagesatz an 2. Stelle. Beim Fragesatz rutscht das konjugierte Verb an die erste Stelle. Auf das Verb folgt das Subjekt und dann ein oder mehrere Objekte. Schau einmal:

Magst du einen Apfel?

Bist du krank?

Liebst du mich?

Hilfst du mir?

Erzählt sie uns eine Geschichte?

Schickt er seiner Freundin eine Einladung?

Tipp

Sobald du ein typisches Fragewort im Fragesatz hast, sieht die Reihenfolge wieder anders aus. Möchtest du mehr darüber wissen, dann schau hier bei Fragewörter nach.

Einen deutschen Aufforderungssatz bilden

Ein Aufforderungssatz ist ein Satz mit einem Befehl. Du befiehlst jemandem, etwas zu tun.

Wenn du einen solchen Satz bilden möchtest, beginnst du mit dem Verb im Imperativ. Wie du den Imperativ eines Verbes bildest, kannst du auf meiner Website nachlesen.

Solche Aufforderungssätze funktionieren nur in der Höflichkeitsform (Sie), in der 2. Person Singular (du) und in der 2. Person Plural (ihr).

Richtet sich die Aufforderung an eine bekannte Person oder Gruppe, lässt du das Subjekt ganz weg. Die Reihenfolge ist dann: Verb im Imperativ und ein oder mehrere Objekte. Schau mal:

Lies das Buch!

Lass mich in Ruhe!

Kauf das Auto!

Empfehlt mir ein Buch!

Nervt mich nicht!

Helft euch!

Möchtest du einen Aufforderungssatz in der Höflichkeitsform (Sie) bilden, dann brauchst du das Subjekt wieder. Es steht nach dem Verb. Schau einmal:

Lesen Sie das Buch!

Lassen Sie mich in Ruhe!

Kaufen Sie das Auto!

Empfehlen Sie mir ein Buch!

Nerven Sie mich nicht!

Helfen Sie sich!

Bisher habe ich dir vor allem Sätze mit einem Verb gezeigt. Jetzt schauen wir uns an, was mit der Reihenfolge passiert, wenn es mehrere Verben gibt.

Wo stehen die Verben in deutschen Sätzen?

Bei einem klassischen Aussagesatz steht das konjugierte Verb immer an der 2. Stelle. Das ist auch bei einem Satz im Präteritum der Fall. Hier der Beweis:

Er kaufte ein neues Auto.

Ich aß einen Apfel.

Sie machten einen Ausflug.

Die Kinder spielten im Garten.

Im Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II kommt ein zweites oder gar drittes Verb hinzu.

Dann setzt du das konjugierte Verb an die 2. Stelle und das Verb im Infinitiv oder Partizip II an das Satzende. Schau mal, das meine ich:

Er hat ein neues Auto gekauft.

Er hatte ein neues Auto gekauft.

Er wird ein neues Auto kaufen.

Er wird ein neues Auto gekauft haben.

Ich habe einen Apfel gegessen.

Ich hatte einen Apfel gegessen.

Ich werde einen Apfel essen.

Ich werde einen Apfel gegessen haben.

Tipp

Sagen dir diese ganzen Zeitformen nichts? Das ist nicht schlimm. Auch hier habe ich dir eine Übersicht zu den Zeitformen im Deutschen.

Diese Reihenfolge kannst du auch bei Sätzen mit Modalverben nutzen. Hier ein paar Beispiele:

Er kann gut singen.

Ich muss früh aufstehen.

Wir sollen die Aufgaben erledigen.

Ihr dürft den Raum betreten.

Ich will heute einen Film sehen.

Auch reflexive Verben stehen an der 2. Position im Satz. Was du bei solchen Verben auch beachten musst: Das Reflexivpronomen muss direkt nach dem Verb an der 3. Position stehen. Hier ein paar Beispiele:

Meine Mutter erinnert sich an den Namen des Films.

Wir freuen uns über das Geschenk.

Ich fühle mich müde.

Sie wäscht sich die Hände.

Der Busfahrer konzentriert sich auf die Straße.

Die Kinder interessieren sich für die Schmetterlinge.

Kennst du schon trennbare Verben wie mitbringen, zusammenziehen oder anrufen? Sobald du solche Verben konjugierst, musst du das Präfix vom Verb trennen.

Das machst du auch in einem Satz. So steht das konjugierte Verb an der 2. Position im Satz und das Präfix kommt an das Satzende. Ich zeige dir, was ich meine:

Mein Bruder ahmt mich immer nach.

Ich rufe meinen Vater später an.

Wir ziehen nächsten Monat zusammen.

Das Kind lädt seine Freunde zur Party ein.

Sie holt das Paket von der Post ab.

Ich bringe das Geschenk mit.

Aber was machst du jetzt, wenn du eine Erklärung zum Hauptsatz schreiben willst? Genau das schauen wir uns jetzt an:

Einen deutschen Nebensatz bilden

Willst du deinen Hauptsatz ergänzen, hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du verbindest den Hauptsatz mit einem zweiten Hauptsatz oder du nutzt einen Nebensatz.

Möchtest du zwei Hauptsätze verbinden, so brauchst du nebengeordnete Konjunktionen wie und, oder, denn oder aber.

Sobald du solche Konjunktionen verwendest, musst du in beiden Teilsätzen ein konjugiertes Verb an 2. Stelle haben. Beide Teilsätze sind gleich aufgebaut. Hier ein paar Beispiele:

Sie liest ein Buch und ihr Bruder spielt am Laptop.

Wir gehen ins Kino oder wir schauen einen Film zu Hause.

Er mag keine Schokolade, denn sie ist ihm zu süß.

Das Wetter ist schön, aber es ist kalt.

Abgesehen von den nebengeordneten Konjunktionen gibt es noch die untergeordneten Konjunktionen. Diese leiten einen Nebensatz ein.

Beispiele für untergeordnete Konjunktionen sind wenn, damit, weil oder obwohl. Nach solchen Konjunktionen ändert sich die Reihenfolge.

Der Nebensatz beginnt mit einer untergeordneten Konjunktion, danach folgen das Subjekt, das Objekt (falls vorhanden) und am Satzende das Prädikat. Schau einmal:

Du kannst kommen, wenn du willst.

Ich lerne viel, damit ich die Prüfung bestehe.

Er spielt Gitarre, weil es ihm Spaß macht.

Sie geht zur Arbeit, obwohl sie krank ist.

Tipp

Auch in meiner Lektion Hauptsatz und Nebensatz findest du weitere Informationen. Mehr zu den verschiedenen Konjunktionen findest du hier. Schau dir diese Seiten an, wenn du mehr zum Thema wissen willst.

Weitere Satzglieder in den deutschen Satz einbauen

Sobald du weitere Satzglieder wie einen Grund, einen Ort, eine Art und Weise oder eine Zeit in einen Hauptsatz einbauen willst, brauchst du Adverbiale.

Adverbiale sind Wortgruppen, die aus mehreren Wortarten wie Substantiven, Präpositionen oder Adverbien bestehen können.

Man auch von Adverbialbestimmungen, adverbialen Bestimmungen oder Umstandswörtern. Sie ergänzen einen Satz mit weiteren Informationen.

Ich zeige dir jetzt anhand von einigen Beispielen, welche adverbialen Bestimmungen es unter anderem gibt:

Er spricht fließend Englisch. (Modaladverbial)

Sie arbeitet mit voller Konzentration. Modaladverbial)

Mein Bruder geht täglich joggen. (Temporaladverbial)

Wir gehen jede Woche einkaufen. (Temporaladverbial)

Die Kinder spielen draußen. (Lokaladverbial)

Die Schüler treffen sich am Bahnhof. (Lokaladverbial)

Sie lacht aus Freude. (Kausaladverbial)

Er braucht aufgrund seiner Sehschwäche eine Brille. (Kausaladverbial)

Adverbialbestimmungen sind flexibel. Du kannst sie an unterschiedlichen Stellen im Satz einbauen. Ich zeige es dir:

Wir gehen morgen ins Kino.

Morgen gehen wir ins Kino.

Wir treffen uns im Park.

Im Park treffen wir uns.

Er kam wegen des Verkehrs zu spät.

Wegen des Verkehrs kam er zu spät.

Er erklärt das Thema geduldig.

Er erklärt geduldig das Thema.

Merk dir

Die Position verändert die Betonung! Nimmst du das Adverbial an den Satzanfang, dann möchtest du diesen Teil des Satzes betonen.

Auch wenn du die Adverbiale überall im Satz positionieren kannst, klingen einige Formulierungen besser als andere – das hat mit der Betonung zu tun.

Deshalb möchte ich dir eine Hilfe geben, wie du die Adverbiale am sinnvollsten in einen Hauptsatz einbaust. Hierzu mache ich dir ein paar Beispiele:

Ich fahre morgen wegen der Arbeit mit dem Zug nach Berlin. (Reihenfolge: Subjekt, Prädikat, morgen als Temporaladverbial, wegen der Arbeit als Kausaladverbial, mit dem Zug als Modaladverbial und nach Berlin als Lokaladverbial.)

Wir gehen im Sommer mit dem Auto ans Meer. (Reihenfolge: Subjekt, Prädikat, im Sommer als Temporaladverbial, mit dem Auto als Modaladverbial und ans Meer als Lokaladverbial.)

Er hat gestern ganz ruhig die Pflanzen im Garten gegossen. (Reihenfolge: Subjekt, konjugiertes Hilfsverb, gestern als Temporaladverbial, ganz ruhig als Modaladverbial, die Pflanzen als direktes Akkusativobjekt, im Garten als Lokaladverbial und gegossen als Partizip II am Satzende.)

Ich esse heute Abend mit Freunden im Restaurant. (Reihenfolge: Subjekt, Prädikat, heute Abend als Temporaladverbial, mit Freunden als Modaladverbial und im Restaurant als Lokaladverbial.)

Tipp

Die Zeitangabe kommt meist direkt nach dem Subjekt und Prädikat. Der Ort ist dagegen oft am Satzende. Merk dir: Zeit vor Ort!

Wo baut man eine Verneinung in einen deutschen Satz ein?

Möchtest du einen Aussagesatz verneinen, brauchst du das Wort nicht oder kein. Welche Negation du wann verwenden musst, habe ich dir hier in der Lektion Verneinung erklärt.

Die Frage ist, wo baust du die Verneinung in einen deutschen Satz ein? Zumeist schreibst du die Negation nach dem Subjekt und konjugierten Verb oder spätestens nach dem Temporaladverbial.

Es kommt aber immer darauf an, was du im Satz verneinen möchtest. Das erkläre ich dir anhand einiger Beispiele etwas genauer:

Kevin geht morgen in die Schule.

Kevin geht morgen nicht in die Schule.

Kevin geht nicht morgen in die Schule, sondern übermorgen.

Nicht Kevin geht morgen in die Schule, sondern Daniel.

Ich fahre mit meinem Auto zur Arbeit.

Ich fahre nicht mit meinem Auto zur Arbeit.

Ich fahre mit dem Auto nicht zur Arbeit, sondern in den Urlaub.

Nicht ich fahre mit dem Auto zur Arbeit, sondern mein Mann.

Merk dir

Setzt du die Verneinung nicht an die gewohnte Stelle, brauchst du einen Ergänzungssatz. Ansonsten ist der Satz grammatikalisch unkorrekt.

Zusammenfassung

  • Die deutsche Sprache hat einen Subjekt-Prädikat-Objekt-Satzbau. Das bedeutet, dass jeder Satz ein Subjekt als Hauptperson und ein Prädikat als konjugiertes Verb an der 2. Position hat. Wenn es das Verb verlangt, brauchst du auch ein Objekt. (“Ich kaufe ein Brot.”)
  • Es gibt Verben, die zwei Objekte verlangen. Das ist zum Beispiel bei reflexiven Verben oder Verben mit Präposition der Fall. Dann baust du das indirekte Dativobjekt vor dem direkten Akkusativobjekt in den Satz ein. (“Ich wünsche mir ein neues Auto.”)
  • Du kannst den Satz mit Adverbialen (Wortgruppen aus verschiedenen Wortarten) erweitern. Sie liefern weitere Informationen und lassen sich an unterschiedlichen Stellen im Satz einbauen. Merk dir trotzdem: Zeit vor Ort. (“Ich reise morgen mit dem Flugzeug nach Dubai.”)
Was ist ein Satzbauplan auf Deutsch?

Der Satzbauplan, das Satzmodell oder das Satzschema gibt an, nach welchem Muster ein deutscher Satz aufgebaut ist. In der deutschen Sprache gilt der Subjekt-Prädikat-Objekt-Satzbauplan oder auch das SPO-Satzmodell.

Was ist ein Objekt im Satzbau?

Das Objekt ist ein Substantiv oder Pronomen, das der Handlung unterworfen ist. Es kann in unterschiedlichen Fällen/Kasus stehen und kommt nicht in jedem Satz vor. Entscheidend ist, ob das Verb nach einem Objekt verlangt.

Welche deutschen Satzarten gibt es?

Es gibt Aussagesätze mit einem Punkt als Satzzeichen, Fragesätze mit einem Fragezeichen als Satzzeichen und Aufforderungs- oder auch Ausrufesätze mit einem Ausrufezeichen als Satzzeichen.

Wie ist ein deutscher Satz aufgebaut?

Die Reihenfolge eines deutschen Hauptsatzes ist: Subjekt, Prädikat, indirektes Objekt und danach direktes Objekt. Du kannst Adverbiale flexibel einbauen, wobei du immer zuerst die Zeit und danach den Ort nennen solltest.

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Hi, ich bin Anna!

Schön, dass du da bist! Ich komme aus Polen und habe diese Seite gegründet, um andere Ausländer mit der deutschen Sprache zu unterstützen. Wenn du mehr über mich erfahren willst, klicke hier.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Deutschlernen!

P.S.
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