Perfekt

In dieser Lektion lernst Du die Regeln zur Verwendung und Bildung vom Perfekt. Am Ende der Lektion erwarten Dich interaktive Übungen zum Thema.

Perfekt – was ist das?

Das Perfekt – so heißt eine der deutschen Zeitformen. Die Zeitform Perfekt (vollendete Gegenwart) ist sehr wichtig. Wenn man über die Vergangenheit sprechen will, wird das Perfekt am häufigsten verwendet. So sieht es in der Praxis aus:

Perfekt Beispiel

Perfekt Bildung – wie bildet man das Perfekt?

Um einen Satz im Perfekt zu bilden, brauchst Du zwei Verben – ein Hilfsverb sowie das Partizip II:

Perfekt einfach erklärt

  1. Die Verben „haben“ und „sein“ erfüllen im Perfekt die Rolle der Hilfsverben. Das Hilfsverb bedeutet hier nichts – es “hilft” lediglich bei dem Satzbau. Das Hilfsverb wird konjugiert und steht auf Position 2 im Hauptsatz.
  2. Das Hauptverb steht im Partizip II am Ende des Satzes und wird nicht konjugiert.

Die Hilfsverben “haben” und “sein” konjugiert man wie folgt – Partizip II bleibt immer gleich:

PersonHilfsverb "haben"Partizip IIPersonHilfsverb "sein"Partizip II
ichhabegelerntichbingegangen
duhastdubist
er/sie/eshater/sie/esist
wirhabenwirsind
ihrhabtihrseid
sie/ Siehabensie/ Siesind

Hier habe ich ein Beispiel für Dich zum Thema „Das Perfekt“ direkt aus dem Leben:

Perfekt Beispielsatz

Und wie bildet man einen Satz im Perfekt?

Nehmen wir mal einen Satz im Präsens unter die Lupe: „Ich esse eine Pizza.“

Wenn du diesen Satz in der Vergangenheitsform Perfekt sagen willst, musst Du an der zweiten Stelle im Satz das konjugierte Hilfsverb einsetzen. Das Verb “essen” wandert im Partizip II ans Ende des Satzes:

Perfekt Bildung

Wann bildet man das Perfekt mit “sein”?

Perfekt bildet man mit dem Hilfsverben “sein” mit….

…Verben, die eine Bewegung ausdrücken (z. B. gehen, fahren, rennen, fliegen usw.) ohne Akkusativobjekt:

  • „Ich bin nach Berlin gefahren.”
  • „Ich bin schnell gelaufen.”
Wenn das Verb, das die Bewegung ausdrückt, an seiner Seite eine Ergänzung im Akkusativ (Akkusativobjekt) hat, dann bildet man das Perfekt mit “haben”. Zum Beispiel: Ich habe meinen Vater ins Krankenhaus gefahren.

….Verben, die eine Zustandsveränderung bezeichnen wie zum Beispiel sterben, einschlafen, verwelken:

  • „Ich bin gestern schnell eingeschlafen.“
  • „Er ist vor eine Woche gestorben.“

..den Verben „sein“, „werden“ und „bleiben“

  • „Ich bin gestern zuhause geblieben.“
  • „Ich bin gestern bei Maria gewesen.“
  • „Dein Bild ist sehr schön geworden!“

Wann bildet man das Perfekt mit “haben”?

Die Zeitform Perfekt wird mit “haben” mit allen anderen Verben gebildet, die man nicht mit “sein” verbindet (siehe oben).

Außerdem werden alle reflexiven Verben mit “haben” im Perfekt verbunden – unabhängig davon, ob sie eine Bewegung oder eine Veränderung des Zustandes ausdrücken: „Ich habe mich verliebt.“, „Ich habe mich verlaufen.“

Wann verwendet man das Perfekt und wann das Präteritum?

Eines gleich vorweg – aus grammatikalischer Sicht es ist egal, ob du Perfekt oder Präteritum benutzt. Es gibt absolut keinen Unterschied zwischen den Sätzen: „Ich lernte Deutsch.“ und „Ich habe Deutsch gelernt“.

Der Unterschied besteht nur im kommunikativen Kontext:

  • Das Präteritum wird im literarischen, offiziellen Kontext verwendet. Zum Beispiel in Zeitungen, in wissenschaftlichen Arbeiten, im Fernsehen oder im Radio aber auch dann, wenn Du eine offizielle E-Mail schreibst.
  • Wenn Du aber ganz normal im Alltag mit deinen Freunden kommunizierst, verwendet man in der Regel das Perfekt. Dabei es ist egal, ob Du eine E-Mail schreibst oder am Telefon sprichst. Wenn die Kommunikation eher lockerer ist, benutzt man Perfekt.

Zusammenfassend – in der Umgangssprache wird mit Ausnahme von wenigen Verben fast nur das Perfekt benutzt. Welche Ausnahmen sind das?

Die Deutschen verwenden Verben wie “sein”, “haben” und “werden” als auch Modalverben (können, wollen, müssen, sollen, möchten*, dürfen) sehr selten im Perfekt. Diese Verben verwendet man im Präteritum. Zum Beispiel:

  • „Letztes Jahr war ich in Japan.“ (statt: „Letztes Jahr bin ich in Japan gewesen.“)
  •  „Ich hatte viel Glück.“ (statt: „Ich habe viel Glück gehabt.“)
  • „Als Kind wollte ich Lehrerin werden.“ (statt: „Als Kind habe ich Lehrerin werden wollen.“)

Perfekt – Zusammenfassung

  • Die deutsche Zeitform Perfekt wird verwendet, um über die Vergangenheit zu sprechen.
  • Das Perfekt wird gebildet, indem man das konjugierte Hilfsverb an die zweite Stelle im Satz und das Partizip II ans Ende des Satzes stellt.
  • Verben, die eine Bewegung oder eine Veränderung des Zustands ausdrücken werden mit dem Hilfsverb “sein” verbunden.

Perfekt – Übungen

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Häufige Fragen

Das Perfekt ist eine der deutschen Zeitformen für die Vergangenheit.

Um einen Satz im Perfekt zu bilden, brauchst du ein konjugiertes Hilfsverb (“haben” oder “sein”) an 2. Stelle im Satz und ein weiteres Verb als Partizip II am Satzende, z. B. “Sie ist zur Schule gegangen”.

Das Perfekt benutzt man, wenn man im Alltag über die Vergangenheit spricht.

Dein Sprachcoach Anna

mit 28 nach Deutschland

Geboren in Polen

mehr als 6 Jahre Erfahrung als Sprach-Coach

Hier findest du alle meine Lektionen zur deutschen Grammatik

Deutsche Grammatik

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