Plural (Mehrzahl)

Es gibt den Singular, also die Einzahl eines Nomens. Wenn du aber über mehrere Personen oder Dinge sprechen willst, brauchst du den Plural, also die Mehrzahl.

Singular-Beispielsatz: “Ich bin ein Mensch.”

Plural-Beispiel: “Es gibt viele Menschen auf der Welt.”

In dieser Lektion lernst du, wie man in der deutschen Sprache den Plural bilden kann. Am Ende findest du interaktive Übungen zur Pluralbildung.

Was ist der Plural und was muss man über ihn wissen?

Plural einfach erklârt
Was bedeutet der Plural? – Bildet man den Plural eines Nomens, hängt man eine Endung an den Singular an.

Die gute Nachricht vorweg – alle Nomen haben im Plural den gleichen Artikel “die”🙂

Das ist schonmal ein bisschen einfacher als im Singular, wo zwischen der, die, das als bestimmte Artikel und den unbestimmten Artikeln unterschieden wird.

Bildet man den Plural eines Nomens, hängt man im Plural folgende Endungen an:

  • n“/”en” (ein Student, aber viele Studenten)
  • er” (ein Haus, aber viele Häuser)
  • e” (ein Baum, aber viele Bäume)
  • s” (ein Sofa , aber viele Sofas)
  • keine Endung – im Plural ändert sich nur der Artikel (auf “die”)

Jetzt fragst du dich vielleicht: Welche Endung nimmt man denn wann? Eine allgemeingültige Regel gibt es leider nicht. Jedoch gibt es einige Faustregeln. Das sind die wichtigsten:

  • Viele Substantive, die in der Einzahl auf -e enden, bekommen in der Mehrzahl ein -n: Hosen, Namen, Adressen
  • Männliche Substantive, die in der Einzahl auf -el, -er, -en enden, haben in der Mehrzahl keine andere Endung: Schlüssel, Drucker, Gärten
  • An weibliche Substantive, die in der Einzahl auf -er, -el enden, hängt man in der Mehrzahl ein -n an: Zwiebeln, Gabeln,  Nudeln
Plural Beispiel

Pass jedoch gut auf, von den Regeln zur Pluralbildung gibt es viele Ausnahmen. Deswegen empfehle ich dir:

Merk dir

Wenn du ein neues Substantiv lernst, lerne immer gleich den Plural und den richtigen Artikel mit. Das ist die beste Methode, um den Plural zu lernen. Denn es gibt viele unregelmäßige Formen des Plurals im Deutschen. Beispiel: Das Museum – die Museen. Hier lässt sich keine Regel anwenden.

Nach welchen Regeln bildet man den Plural?

Die gute Nachricht ist: Es gibt schon einige Eselsbrücken und Regeln, mit denen dir die Pluralbildung leichter fallen wird.

Hier kommen einige Tipps, mit denen du die Mehrzahl in Zukunft ganz einfach bilden kannst:

Eine Pluralendung mit -n/-en haben:

… männlichen Substantiven, die im Singular auf „and“, „ant“, „ent“, „ist“ enden:

  • der Student – die Studenten
  • der Polizist – die Polizisten

… weibliche Substantive, die im Singular auf „ion“, „ik“, „ung“, „tät“, „schaft“, „keit“, „heit“ enden:

  • die Universität – die Universitäten
  • die Organisation – die Organisationen

… 98 % aller Substantive, die im Singular auf „e“ enden:

  • die Flasche – die Flaschen
  • die Tasse – die Tassen

  Bei weiblichen Substantiven, die auf „in“ enden, verdoppelt man das „n“. Zum Beispiel: „die Kellnerin“ – „die Kellnerinnen“ oder „die Kundin – „die Kundinnen“. Ebenso ist es bei weiblichen Substantiven auf -nis. Hier wird das -s verdoppelt: z. B. „die Kenntnis“ – „die Kenntnisse“.

Die Pluralendung  -e” haben …

… viele männliche Substantive:

  • der Baum – die Bäume
  • der König – die Könige

… viele einsilbige Substantive:

  • die Nacht – die Nächte
  • die Hand – die Hände
Plural Beispiel

Einsilbige, weibliche Substantive mit a, o, u bekommen IMMER einen Umlaut (ä, ö, ü). Männliche Substantive bekommen OFT einen Umlaut, aber nicht immer. Beispiel: der Mann – die Männer. Hier bekommt das Substantiv die Pluralendung -er, dazu gleich mehr.

Die Pluralendung  „-erhaben … 

… viele einsilbige, neutrale oder auch maskuline Substantive. Auch in diesem Fall bekommen die Substantive sehr oft einen Umlaut:

  • das Haus – die Häuser
  • das Glas – die Gläser
  • das Kind – die Kinder
  • der Mann – die Männer

Die Pluralendung  „s“ haben … 

… viele Substantive, die auf “a”, “i”, “o”, “u” oder “y” enden:

  • das Sofa – die Sofas
  • das Auto – die Autos
  • die Omi – die Omis
  • das Hobby – die Hobbys

… viele Substantive fremder Herkunft:

  • das Team – die Teams
  • der Job – die Jobs

… Nachnamen:

  • die Meiers (= Familie Meier)
  • die Müllers (= Familie Müller)
Beispiel für den Plural in der deutschen Grammatik, mit Foto von Anna.

Plural ohne Endung

Es gibt einige Substantive, die keine Endung bekommen. Es ändert sich nur der Artikel und „a“, „o“ und „u“ verändern sich oft zum Umlaut „ä“, „ö“ und „ü“. Welche Substantive haben im Plural keine Endung?

Viele männliche und neutrale Substantive, die im Singular auf “-el”, “-er” und “en” enden:

  • der Apfel –  die Äpfel
  • der Vater –  die Väter
  • das Brötchendie Brötchen (keine Veränderung, außer der Artikel)

Weibliche Substantive, die im Singular auf “el” enden, bekommen die Endung “n”. Zum Beispiel: die Kartoffel – die Kartoffeln

Substantive ohne Plural

Einige Substantive haben keinen Plural. Es gibt sie nur im Singular. Vielleicht fragst du dich auch: Was ist die Mehrzahl von Milch? Die Antwort ist: Es gibt keine. Dieses und weitere Substantive bezeichnen schon in der Einzahl die Mehrzahl (Obst = viele Früchte) oder sind unzählbar (außer Milch z. B. auch Durst):

  • das Obst → Plural fehlt
  • die Milch → Plural fehlt
  • der Durst → Plural fehlt

Substantive ohne Singular

Es gibt Substantive, die wiederum keinen Singular haben. Es gibt sie ausschließlich im Plural. Die Bildung der Einzahl ist aufgrund ihrer Bedeutung unmöglich.

  • die Leute → Singular fehlt
  • die Eltern → Singular fehlt
  • die Ferien → Singular fehlt

Plural beim Dativ

Wenn du im Deutschen den Plural im Dativ (Frage: Wem? / Mit wem?) bildest, wird der Pluralformen meist noch eine weitere Endung (-n) hinzugefügt.

Beispiele:

  • Mit den Jahren ist mein Haar grau geworden. (Plural eigentlich “die Jahre” – im Dativ “mit den Jahren“)
  • Das Menü hat den Restaurantbesuchern sehr gut geschmeckt. (Plural eigentlich “die Restaurantbesucher” – im Dativ “den Restaurantbesuchern“)

Das Plural-n entfällt immer dann,

  • wenn die Pluralform mit -s gebildet wird oder
  • der Plural bereits auf der Endung – n endet

Beispiele für den Wegfall der Dativendung im Plural:

  • Mit diesen Fotos hat er den ersten Platz belegt. (“die Fotos” ist der Plural von “das Foto” – es gibt keine weitere Endung für den Dativ)
  • Jana war letzte Woche mit zwei netten Mädchen im Kino. (“die Mädchen” ist der Plural von “das Mädchen” – es gibt keine weitere Endung im Dativ)

Der deutsche Plural – Zusammenfassung

  • Substantive im Plural erhalten immer den Artikel “die” – und ihnen wird eine Endung angehangen. Es gibt leider keine einheitlichen Regeln zur Pluralbildung im Deutschen (zu den angehängten Endungen).
  • Substantive bekommen im Plural unter anderem folgende Endungen: “n/en”, “er”, “e” und “s” oder keine Endung.
  • Bei der Bildung des Plurals gibt es viele Ausnahmen von den Faustregeln, die man sich einprägen kann. Deshalb ist es ratsam, die dazugehörigen Pluralformen im Deutschen gleich mit dem neuen Wort zu lernen.

Und kennst du schon andere Wortarten in der deutschen Grammatik? Hier lernst du mehr über deutsche Adjektive und hier gehst du direkt zum Beitrag über die wichtigsten deutschen Verben.

Der deutsche Plural Übungen

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Häufige Fragen

Welchen Artikel haben deutsche Nomen im Plural?

Alle Nomen bekommen im Plural den bestimmten Artikel “die”. Der unbestimmte Artikel hat in der deutschen Grammatik keine Pluralform.

Wie bilde ich die Pluralform von deutschen Nomen?

Um die Pluralform eines Nomens zu bilden, musst du den Artikel “die” vor das Nomen stellen und an das Wort eine Endung anhängen: z. B. -n/-en, -er, -e, -s. Beispiele für den Plural sind: der Student – die Studenten, das Haus – die Häuser, der Baum – die Bäume, das Sofa – die Sofas. Manche Nomen bekommen keine Endung im Plural (aber oft einen Umlaut): der Apfel – die Äpfel.

Wie lerne ich am besten deutsche Nomen im Plural?

Deutsche Substantive solltest du am besten auswendig lernen. Es gibt keine klaren und immer gültigen Regeln zur Pluralbildung, deshalb solltest du Nomen in ihrer Pluralform idealerweise auswendig lernen.

Weitere Lektionen zum Thema:

Hast du Lust auf weitere Lektionen? Super! Dann schau dir einfach mal diese Themen an:

  • Deutsche Artikel (der Baum – die Bäume – Hier lernst du alles über die Artikel im Deutschen.
  • Die vier Fälle (Kasus) (der Baum, des Baumes, dem Baum und den Baum – Erfahre, wie sich der Artikel und manchmal auch das Substantiv in den verschiedenen Fällen verändert.)
  • Nominativ (Der Baum ist groß. In dieser Lektion lernst du alles über den ersten Fall im Deutschen.)
  • Genitiv (Die Blätter des Baumes sind bunt. Und weiter geht es mit dem Genitiv, den zweiten Fall.)
  • Dativ (Ein Vogel sitzt auf dem Baum. Alles über den dritten Fall erfährst du hier.)
  • Akkusativ (Ich gieße den Baum. Zum Schluss kommt der Akkusativ, den du hier ausführlicher kennenlernst.)

Willst du weiterlernen? Hier findest du eine Übersicht all meiner Grammatikerklärungen: Deutsche Grammatik einfach erklärt

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Hi, ich bin Anna!

Schön, dass du da bist! Ich komme aus Polen und habe diese Seite gegründet, um andere Ausländer mit der deutschen Sprache zu unterstützen. Wenn du mehr über mich erfahren willst, klicke hier.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Deutschlernen!

P.S.
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Ezaldin Hamad
Ezaldin Hamad
1 year ago

Ich bin

Maren
Maren
5 months ago

Hallo, kennst Du die Regel für den Text: Sonjas schöne Pläne oder Sonjas schönen Pläne? Wenn man das als Überschrift nimmt? Wir sind nicht sicher.

Anna Zwolinska-Simon
Anna Zwolinska-Simon
4 months ago
Antworten  Maren

Hallo Maren,
grammatikalisch korrekt ist “Sonjas schöne Pläne”, denn es handelt sich um einen Genitiv. Du fragst danach mit “Wessen Pläne?”
Ich hoffe, ich konnte dir helfen. LG Anna 🙂