Akkusativ

In dieser Lektion lernst Du die Deklination im Akkusativ und dessen Verwendung in der deutschen Sprache kennen.

Am Ende der Lektion findest Du interaktive Übungen.

Was ist der Akkusativ?

Akkusativ einfach erklärt
Der Akkusativ antwortet auf die Fragen wen? was?

Der Akkusativ ist einer der vier Fälle in der deutschen Sprache. Und wo sieht man diesen Akkusativ?

Das Nomen in einem Satz „steht“ manchmal im Akkusativ. Das zeigt sich vor allem an seinem Artikel:

  • „Siehst du den Hund dort?” (Es ist „der Hund“ im Nominativ. Hier steht aber das Nomen im Akkusativ, also „den“.)

Der Akkusativ zeigt sich aber nicht nur an dem Artikel. Wenn das Adjektiv oder das Pronomen “im Akkusativ steht”, heißt das, dass seine Form sich ebenso ändert oder er eine bestimmte Endung bekommt.

Frage – so fragst du nach dem Akkusativ

Die Frage nach dem Akkusativ lautet: Wen? Was? 

So dekliniert man Artikel, Adjektive und Substantive im Akkusativ

In der unteren Tabelle siehst Du, wie man den bestimmten und unbestimmten Artikel, das Substantiv und das Adjektiv jeweils im Singular und im Plural in den drei Geschlechtern männlich, weiblich und neutral im Akkusativ dekliniert:

Bestimmter ArtikelUnbestimmter Artikel, kein, Possesivartikel (mein,dein etc.)Ohne Artikel
Maskulinden netten Manneinen netten Mannnetten Mann
Feminindie nette Muttereine nette Mutternette Mutter
Neutrumdas nette Kindein nettes Kindnettes Kind
Pluraldie netten Elterndeine netten Elternnette Eltern

Diese Tabelle schaut nur auf den ersten Blick so schlimm aus. Eigentlich muss man gar nicht so viele neue Informationen lernen:

  • Hast Du gemerkt, dass die Artikel „die“ und „das“ genauso aussehen wie im Nominativ? Man muss sich nur merken, dass der Artikel „der“ im Akkusativ zu „den“ wird.
  • Die Verneinung „kein“ sowie die Possessivartikel (mein, dein etc.) dekliniert man wie die unbestimmten Artikeln.

Und jetzt noch ein paar Beispiele, in denen der Artikel und das Adjektiv im Akkusativ stehen:

  • „Ich habe einen tollen Freund.“
  • „Du hast den Sinn verloren.“
  • „Sie hat keinen Job.“
  • „Er hat einen langweiligen Job.“
  • „Ich backe einen Kuchen.“
  • „Ich sehe einen Hund.“
  • „Ich will keinen Kaffee.“

So dekliniert man Possessivpronomen und Personalpronomen im Akkusativ

Personalpronomen und Possessivpronomen muss man ebenfalls “verändern”, wenn sie im Akkusativ stehen. Anders gesagt: auch sie werden dekliniert.

So schaut die Deklination der Possessivpronomen und Personalpronomen im Akkusativ aus:

Personapronomen: NominativPersonalpronomen: AkkusativPossessivpronomen: Akkusativ
MaskulinNeutrumFeminin + Plural
ichmichmeinenmeinmeine
dudichdeinendeindeine
erihnseinenseinseine
siesieihrenihrihre
esesseinenseinseine
wirunsunserenunserunsere
ihreucheureneurereure
siesieihrenihrihre

Und jetzt noch ein paar Beispiele, in denen die Possessivpronomen und die Personalpronomen im Akkusativ stehen:

  • „Ich liebe dich.“
  • „Lass meinen Hund in Ruhe!“
  • „Hast du meinen Regenschirm gesehen?“
  • „Ich besuche meine Eltern jeden Monat.“
  • „Ich suche meine Brille.“
  • „Ich hasse ihn.“
  • „Magst du sie?“
  • „Ich finde meine Sachen nicht!“

Wann wendet man den Akkusativ an?

Der deutsche Akkusativ wird nach bestimmten Präpositionen, Verben oder für das direkte Objekt im Satz verwendet:

Das direkte Objekt im Akkusativ

In Sätzen mit MEHR als einem Objekt steht das direkte Objekt immer im Akkusativ – es sei denn, dass die Präposition / das Verb die Anwendung des Dativs oder des Genitivs verlangen. Schau Dir das untere Beispiel an:

  • „Ich gebe dem Kind den Ball.”

„Ich” ist das Subjekt = Nominativ

„dem Kind” ist das indirekte Objekt = Dativ

den Ball” ist das direkte Objekt = Akkusativ

Merk dir

Indirektes und direktes Objektiv – hört sich das wie schwarze Magie an? Merke es Dir so – in einem Satz mit zwei Objekten steht die Person immer im Dativ, der Gegenstand immer im Akkusativ: „Ich gebe dir (Dat.) mein Herz (Akk.)!

Steht im Satz nur ein Objekt, dann ist es immer im Akkusativ – es sei denn, dass das Verb / die Präposition die Anwendung des Genitivs oder des Dativs verlangt. Schau Dir das Beispiel an:

  • „Ich such dich.“ (“dich” ist das einzige Objekt, deshalb steht es im Akkusativ)
  • „Ich suche nach dir.“ (“dir” ist auch das einzige Objekt in dem Satz, aber nach der Präposition “nach” ist immer Dativ – die Präposition entscheidet immer!)

Der Akkusativ nach Verben

Es gibt gute Neuigkeiten – nach nahezu allen Verben verwendet man den Akkusativ.

Zum Beispiel nach diesen: bestellen, bezahlen, buchen, kaufen, verkaufen, verstehen, fragen, vergessen, lesen, trinken, rauchen, haben, besitzen, schreiben, zählen, lernen, essen, tragen, verstecken, suchen, finden, besuchen, treffen, kennen, hören, sehen.

Zum Beispiel:

  • „Ich sehe dich nicht.“
  • „Ich habe einen Ball.“
  • „Schreibst du einen Brief?“
  • „Ich habe sie gestern getroffen.“

Weitere Informationen zum Thema: Verben mit Akkusativ findest Du hier.

Der Akkusativ nach Präpositionen 

Es gibt bestimmte Präpositionen, die die Anwendung des Akkusativs verlangen. Dann darfst Du alle anderen Regeln vergessen – die Präposition ist entscheidend. Nach diesen Präpositionen kommt immer der Akkusativ:

PrzyimekPrzykład
durchIch gehe durch den Park.
fürIch habe ein Geschenk für dich.
gegenDas war gegen meinen Willen.
ohneIch gehe nicht ohne dich.
umDer Laden ist um die Ecke.
entlangHelga geht die Straße entlang.

Es gibt noch weitere Präpositionen (keine Sorge, es sind nicht viele!), die sich mit dem Akkusativ oder dem Dativ verbinden. Eine Liste mit solchen Präpositionen findest Du hier.

Der Akkusativ – Zusammenfassung

  • Der Akkusativ ist einer von vier Fällen in der deutschen Sprache.
  • Den Akkusativ verwendet man nach bestimmten Verben, Präpositionen sowie für das direkte Objekt in einem Satz mit mehreren Objekten.
  • Die Kontrollfrage nach dem Akkusativ lautet: ”Wen?” oder “Was?”

Der Akkusativ – Übungen

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Häufige Fragen

Der Akkusativ ist der 4. deutsche Fall (Kasus). Er wird mit wen? was? erfragt. Um ein Nomen an den Fall anzupassen (Deklination), musst du seinen Artikel deklinieren. Das Nomen selbst verändert sich nicht.

Deklination der Substantive und der Adjektive nach dem bestimmten Artikel sieht im Akkusativ wie folgt aus: den netten Mann (männlich), die nette Mutter (weiblich), das nette Kind (sächlich), die netten Eltern (Plural). Dabei ändert sich der Artikel und die Adjektivendung und die Form des Nomens selbst bleibt wie im Nominativ. Die gleichen Endungen gelten auch für die Deklination mit unbestimmten Artikeln (eine Ausnahme: sächliche Form): einen netten Mann, eine nette Mutter, ein nettes Kind, deine netten Eltern.

Benutze den Akkusativ für eine Ergänzung im Satz, die auf die Frage wen? was? antwortet und meistens eine Sache betrifft, z. B. Ich gebe meinem Mann das Geld. Wenn es im Satz nur eine einzige Ergänzung gibt, dann wird in der Regel auch der Akkusativ verwendet (sofern eine Präposition einen anderen Fall nicht verlangt), z. B. Ich suche meinen Hund. Den Akkusativ benutzt man auch nach den meisten Verben wie: bestellen, bezahlen, kaufen, verkaufen, verstehen, fragen, vergessen, lesen, trinken, haben, schreiben, zählen, lernen, essen, tragen, suchen, finden, besuchen, treffen, kennen, hören, sehen (z. B. Ich schreibe einen Artikel.) und nach Präpositionen: durch, für, gegen, ohne, um, entlang (z. B. Ich gehe ohne meinen Hund.)

Dein Sprachcoach Anna

mit 28 nach Deutschland

Geboren in Polen

mehr als 6 Jahre Erfahrung als Sprach-Coach

Hier findest du alle meine Lektionen zur deutschen Grammatik

Deutsche Grammatik

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