Ohne Adjektive wäre es schwierig, eine Sache oder eine Person zu beschreiben.
In diesem Beitrag erfährst du, wie man Adjektive bildet und lernst die wichtigsten Eigenschaften von Adjektiven kennen. Ich zeige dir natürlich auch, wie man sie verwendet.
Am Ende dieser Lektion habe ich für dich Übungen zu den deutschen Adjektiven vorbereitet.
Inhalt:
Was sind Adjektive? – einfache Erklärung
Adjektive (auch Eigenschaftswörter genannt) sind Wörter, die Eigenschaften von Sachen oder Personen beschreiben. Sie beantworten die Frage wie? (wie ist etwas oder jemand?), z. B. „groß“, „nett“, „interessant“ etc. Adjektive stehen meistens zwischen dem Artikel und dem Nomen oder am Satzende:
- „Das ist ein interessantes Buch.“
- „Mein Bruder ist nett.”
Deutsche Adjektive verändern sich in einigen Fällen – ich erkläre dir gleich, was das bedeutet.
Wie dekliniert man deutsche Adjektive?
Adjektive werden dekliniert. Das bedeutet, dass sie je nach Genus (Geschlecht), Kasus (Fall) und Numerus (Singular/Plural) des Nomens verschiedene Endungen bekommen können (nette Frau, mit der netten Frau, den netten Mann etc.).
In der deutschen Sprache erkennt man das Genus, den Kasus und den Numerus an dem Artikel. Genau deswegen entscheidet der Artikel, welche Endung ein Adjektiv bekommt.
- „Das ist eine nette Frau.“ (weiblich, Singular, Nominativ)
- „Ich gehe mit der netten Frau ins Kino.“ (weiblich, Singular, Dativ)
- „Das ist ein fleißiger Schüler.“ (männlich, Singular, Nominativ)
- „Ich sehe den fleißigen Schüler.“ (männlich, Singular, Akkusativ)
Hier erfährst du, wie man deutsche Adjektive dekliniert: Deklination der Adjektive.
Steht ein Adjektiv nicht vor einem Nomen, so wird es nicht dekliniert (verändert sich nicht), z. B.: „Du bist groß.” / „Mein Nachbar ist nett.”
Was musst du noch über deutsche Adjektive wissen? Lies weiter.
Wie werden deutsche Adjektive gesteigert?
Die nächste wichtige Eigenschaft der Adjektive – sie können gesteigert werden:
schön – schöner – am schönsten
Auf diese Art und Weise kannst du mehrere Sachen oder Personen miteinander vergleichen. „Schön” ist die Grundform (Positiv), „schöner” ist die höhere Stufe (Komparativ) und „am schönsten” ist die höchste Stufe (Superlativ).
Lerne mehr über die Steigerung der Adjektive (hier klicken).
Und wo steht ein Adjektiv im Satz? Das erfährst du gleich.
Einige Adjektive steigert man unregelmäßig, z. B. gut – besser – am besten.
Wie verwendet man deutsche Adjektive im Satz?
Im Deutschen gibt es drei Möglichkeiten, wenn es um die Position des Adjektivs im Satz geht:
- ein Adjektiv vor dem Nomen (wird dekliniert = seine Endung muss angepasst werden):
- „Das ist ein schnelles Auto.“
- „Das ist ein schneller Zug.“
- ein Adjektiv, das ein Nomen beschreibt und am Satzende steht (wird nicht dekliniert):
- „Dieses Auto ist schnell.”
- „Dieser Zug ist schnell.”
Das Adjektiv „schnell“ bleibt unverändert – das Genus, der Numerus und der Kasus des Nomens spielen in diesem Fall keine Rolle.
- ein Adjektiv, das ein Verb beschreibt und am Satzende steht (wird nicht dekliniert):
- „Er fährt schnell.” (fährt wie? schnell)
- „Sie fahren schnell.”
Hier bleibt „schnell“ ebenso unverändert.
Nun, hast du schon ganz schön viel von den deutschen Adjektiven erfahren. Jetzt noch ein relevantes Thema – die Adjektivbildung.
Wie bildet man deutsche Adjektive? – mit Beispielen
Es gibt in der deutschen Grammatik mehrere Möglichkeiten der Adjektivbildung. Deutsche Adjektive können aus verschiedenen Wortarten gebildet werden, z. B. mithilfe von Präfixen (Vorsilbe am Anfang des Wortes, z. B. un-, ir-) oder Suffixen (Nachsilbe am Ende des Wortes z. B. –ig, -lich). So bildet man hauptsächlich die deutschen Adjektive:
Adjektive aus Nomen
Hier brauchst du ein Suffix (eine Endung): -ig, -lich, -isch, -haft, -los etc.
Beispiele:
- der Schmutz – schmutzig
- der Freund – freundlich
- der Russe – russisch
- die Sage – sagenhaft
- der Sinn – sinnlos
Klicke hier für weitere Informationen zum Thema: Adjektive aus Nomen.
Adjektive aus Verben
Adjektive bildest du auch aus Verben – meistens mit der Endung -bar oder -lich, z. B.:
- essen – essbar
- bezahlen – bezahlbar
- verstehen – verständlich
Adjektive aus anderen Adjektiven
Du kannst auch ein neues Adjektiv bilden, indem du zu einem anderen Adjektiv ein Präfix hinzufügst, z. B.:
# un-, in-, im-, ir- (so entsteht das Gegenteil des Wortes)
- attraktiv – unattraktiv
- aktiv – inaktiv
- mobil – immobil
- rational – irrational
# häufig verbindet man zwei Adjektive – das neue Adjektiv kann die Bedeutung verstärken, abschwächen oder ganz ändern:
- dunkel + blau = dunkelblau
- hoch + interessant = hochinteressant (sehr interessant)
- bitter + kalt = bitterkalt (sehr kalt)
Adjektive – Zusammenfassung
- Adjektive beschreiben Eigenschaften einer Sache oder einer Person.
- Deutsche Adjektive, die vor Nomen stehen, müssen dekliniert werden – alle anderen bleiben unverändert.
- Adjektive können gesteigert werden.
- Adjektive kann man aus anderen Wörtern mithilfe von verschiedenen Präfixen oder Suffixen bilden.
Adjektive – Übungen
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Häufige Fragen
Deutsche Adjektive stehen meist zwischen dem Artikel und dem Nomen, z. B. “das interessante Buch”. Sie können unterschiedlich aussehen, z. B. klein, nett, arbeitslos, wunderbar – ein festes Schema zur Adjektivbildung gibt es nicht. Deutsche Adjektive sind deklinierbar. Je nach Geschlecht, Numerus und Kasus des Nomens, muss man eine entsprechende Endung hinzufügen, z. B. “die nette Frau, mit der netten Frau, ein netter Mann” etc.
Deutsche Adjektive können gesteigert werden (schön, schöner, am schönsten). Die Grundform, also der Positiv lautet “schön”, die höhere Stufe, der Komparativ bekommt die Endung -er: “schöner” und der Superlativ das Wort “am” am Anfang und die Endung -sten, also “am schönsten”. Es gibt natürlich einige Ausnahmen von dieser Regel.
Entweder zwischen dem Artikel und dem Nomen: „der schnelle Zug” (Adjektiv muss dann dekliniert werden) oder am Satzende: “Der Zug ist schnell.” (Adjektiv wird dann nicht dekliniert).
Es gibt einige Möglichkeiten. Meistens fügt man ein Präfix (ir-regular) oder eine Endung (freund-lich) hinzu. Adjektive kann man auch aus anderen Wortarten bilden – aus Nomen: schmutzig (der Schmutz), aus Verben: essbar (essen), aus anderen Adjektiven: unattraktiv (attraktiv).
So lernst du sinnvoll weiter:
Möchtest du noch mehr rund um das Thema “Adjektive” erfahren? Super! Dann schau dir mal diese Themen an:
- Adjektivdeklination (ein netter Mann, eine nette Frau, ein nettes Kind – Hier erfährst du, warum Adjektive verschiedene Endungen bekommen und wie diese aussehen.)
- Adjektive steigern (Er ist netter als sie. Wenn du zwei oder mehr Personen/Dinge miteinander vergleichen willst, musst du das Adjektiv steigern. Wie das geht, lernst du hier.)
- Adjektive aus Nomen (Die Sonne scheint. Es ist sonnig. Aus einem Nomen kann ein Adjektiv werden. Hier zeige ich dir, wie du das machen kannst.)
- Nominalisierte Adjektive und Partizipien (Es ist kalt. Ich mag die Kälte nicht. Und jetzt andersherum – hier lernst du, wie Adjektive zu Nomen werden.)
Willst du weiterlernen? Hier findest du eine Übersicht all meiner Grammatikerklärungen: Deutsche Grammatik einfach erklärt