Wenn du etwas verneinen willst, dann brauchst du dazu im Deutschen die Wörter “nein”, “kein” oder “nicht”. Zum Beispiel: “Ich lebe nicht in Deutschland.”
In dieser Lektion erhältst du die wichtigsten Informationen zum Thema Verneinung (Negation) im Deutschen.
Am Ende der Lektion findest du Übungen, mit denen du herausfinden kannst, ob du das Thema verstanden hast.
Inhalt:
Möglichkeiten zur Verneinung im Deutschen

Im Deutschen kann man auf 3 Arten etwas verneinen, und zwar mit den Wörtern „nicht“, „nein“ und „kein“. Aber wann benutzt man “nicht” oder “kein” bzw. “nein”?
- Nein: “Willst du einen Tee?” – “Nein!”
- Kein: “Ich möchte keinen Tee.”
- Nicht: “Ich mag meinen Tee nicht.”
Lass uns nun gemeinsam schauen, in welcher Situation man welches Wort benutzt und an welcher Stelle im Satz es steht.
Wann verneint man mit „nein“?
Das Wort „nein“ benutzt man nur, wenn man negativ auf eine Frage antworten möchte:
- “Willst du mit mir ins Kino gehen?” – “Nein!”
- “Rauchst du?” – “Nein!”

Wann verneint man mit „kein“? Die Verwendung und Stellung im Satz
Das Wort „kein“ wird benutzt, wenn ein Nomen ohne Artikel oder ein Nomen mit unbestimmtem Artikel verneint werden soll. Es wird auch Negationsartikel genannt.
Der Negationsartikel „kein“ steht immer vor dem Wort, das im Satz verneint wird. Zum Beispiel:
- “Hast du eine Schwester?” – “Ich habe keine Schwester.”
- “Hast du ein Auto?” – “Ich habe kein Auto.”
- “Hast du Hunger?”- “Ich habe keinen Hunger.”
Die Deklination von „kein”
Im Deutschen wird der Negationsartikel „kein“ genau wie ein Possessivartikel (mein, dein, sein/ihr/sein, unser, euer, ihr) dekliniert. In der Tabelle unten siehst du die deklinierten Formen von „kein“ in allen Fällen:
Nominativ | Genitiv | Dativ | Akkusativ | |
---|---|---|---|---|
Maskulin | kein Mann | keines Mannes | keinem Mann | keinen Mann |
Feminin | keine Frau | keiner Frau | keiner Frau | keine Frau |
Neutrum | kein Kind | keines Kindes | keinem Kind | kein Kind |
Plural | keine Frauen | keiner Frauen | keinen Frauen | keine Frauen |
Zum Beispiel:
- “Hat er eine Frau kennengelernt?” – “Er hat keine Frau kennengelernt.” (Akkusativ)
- “Hast du einen Mann kennengelernt?” – “Ich habe keinen Mann kennengelernt.” (Akkusativ)
Wann verneint man mit „nicht“? Die Verwendung und Stellung im Satz

Mit „nicht“ verneinen wir demnach alle anderen Aussagen, die nicht mit „kein“ oder „nein“ verneint werden können – das sind z. B. Verben, Nomen mit bestimmten Artikeln oder Possessivartikeln, Adjektive oder Adverbien. Ich zeige dir alle Verneinungen mit nicht in der Übersicht.
Die Verneinung von Verben
Mit „nicht“ verneinen wir Verben. Wenn du das Hauptverb verneinen möchtest, dann steht das „nicht“ am Ende des Satzes:
- “Schläfst du?” – “Ich schlafe nicht.”
- “Ich esse nicht.”
- “Ich rauche nicht.”
- “Ich trinke nicht.”
Wenn im Satz außer dem Hauptverb noch ein zusätzliches Verb steht, zum Beispiel ein Modalverb (können, sollen, müssen, dürfen, mögen, wollen) oder ein Hilfsverb (haben, sein oder werden), dann steht das „nicht“ vor dem Hauptverb.
- “Warum schläfst du nicht?” – “Ich kann nicht schlafen.”
- “Hast du schon gegessen?” – “Ich habe noch nicht gegessen.”
In den folgenden Beispielen steht das „nicht“ immer vor dem Wort, das verneint wird:
Die Verneinung von Nomen mit bestimmten Artikeln oder Possessivartikeln
Verneinungen mit bestimmten Artikeln oder Possessivartikeln kommen eher selten vor. Ist dies der Fall, dann steht diese Verneinung oft in Kombination mit „sondern“.
- “Das ist nicht sein Hund, sondern meiner.”
- “Er hat nicht die Reise bezahlt, sondern den Flug.”
Die Verneinung von Bezeichnungen und Eigennamen
Auch Eigennamen oder feststehende Bezeichnungen werden mit „nicht“ verneint.
- “Das ist nicht Martin. Das ist Fabian!”
- “Das ist nicht das Ende der Welt! Es kann auch ein Anfang sein!”
Die Verneinung von Personalpronomen
Personalpronomen (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie/Sie im Nominativ) werden ebenfalls durch das „nicht“ verneint. Hier habe ich ein Beispiel mit einem Personalpronomen im Akkusativ für dich:
- “Ich habe nicht dich, sondern Anna gemeint.”
Die Verneinung von Adjektiven
- “Ich bin nicht traurig.”
- “Das Wetter ist nicht schön.”
- “Ich bin nicht schlau.”
- “Du bist nicht lustig.”
Adverbien
Auch die Wörter, die dazu dienen, Umstände genauer zu beschreiben, bekommen bei der Verneinung ein „nicht“. Adverbien werden auch als Umstandswörter bezeichnet.
Adverbien können bei einer Verneinung vor oder nach dem „nicht“ stehen:
- “Ich mache nicht gern Sport.”
- “Du bist glücklicherweise nicht krank geworden.”
Ausdrücke mit Präpositionen
Präpositionen sind im Deutschen häufig, da sie Dinge zueinander in Beziehung setzen. Dreimal darfst du raten: Auch sie werden mit „nicht“ verneint.
- “Ich komme nicht vor 21 Uhr nach Hause.”
- “Bist du nicht bei Maria?”
Verneinungen mit Konjunktionen
Es ist auch möglich, durch den Gebrauch von Konjunktionen eine Aussage zu verneinen. Das geht zum Beispiel mit “weder…noch” oder “ohne zu”. Diese können alternativ angewendet werden, um keine andere Form der Verneinung zu nutzen.
Beispiele:
- Ich bin weder dick noch dünn. Ich habe eine normale Figur. (Man könnte hier auch sagen: Ich bin nicht dick und nicht dünn. Ich habe eine normale Figur.)
- Ich habe heute morgen das Haus verlassen, ohne zu frühstücken. Ich war spät dran. (Du könntest hier auch sagen: Ich habe das Haus verlassen und nicht gefrühstückt. Ich war spät dran. / Ich habe das Haus verlassen und hatte keine Zeit für Frühstück. Ich war spät dran.)
Verneinungen mit Präpositionen
Auch mit Präpositionen können Aussagen verneint werden.
Das geht zum Beispiel mit:
- außer
- ohne + Akkusativ
Ich habe diese Woche viel Freizeit, außer am Donnerstag, da muss ich lange arbeiten. (Du könntest auch sagen: Am Donnerstag habe ich nicht viel Freizeit, weil ich lange arbeiten muss.)
Der Mann hat starke Schmerzen, deshalb geht er ohne Termin zum Arzt. (Alternativ könntest du auch sagen: Der Mann hat keinen Termin, weil er starke Schmerzen hat.)
Noch mehr Negationen bilden? Präfixe und Suffixe einsetzen
Na, hast du schon einmal von Präfixen und Suffixen gehört? Das sind Vor- oder Nachsilben, die an Wörter angehängt oder vorangestellt werden, um z. B. deren Bedeutung zu verändern. Sie sind maßgeblich an der Wortbildung im Deutschen beteiligt.
Beispiele für Präfixe (Vorsilben), die eine Aussage verneinen sind:
- a-typisch (nicht typisch)
- a-sozial (nicht sozial)
- un-angenehm (nicht angenehm)
- un-sportlich (nicht sportlich)
- in-kompetent (nicht komptent)
- des-infiziert (nicht infiziert, gereinigt)
Beispiele für Suffixe (Nachsilben), die eine Aussage verneinen, sind:
- arbeits-los (keine/ohne Arbeit)
- anspruchs-los (keine/ohne Ansprüche)
- lust-los (keine/ohne Lust)
- kraft-los (keine/ohne Kraft)
Negation im Deutschen – Zusammenfassung
- Im Deutschen verneint man mit „nein“, „kein“ oder „nicht“.
- „Nein“ wird verwendet, wenn man negativ auf eine Frage antworten möchte; „kein“ benutzt man, wenn man ein Nomen ohne Artikel oder mit unbestimmtem Artikel verneint, dabei steht der Negationsartikel vor dem Nomen.
- „Nicht“ benutzt man in allen anderen Bereichen der deutschen Sprache (z. B. mit Adjektiven, Verben etc.).
- Es können auch Konjunktionen, Präpositionen oder Präfixe/Suffixe verwendet werden, um Aussagen zu verneinen.
Verneinung im Deutschen – Übungen
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In der deutschen Sprache gibt es drei Möglichkeiten der Negation: nein, kein und nicht. Aber auch Präpositionen, Konjunktionen oder Präfixe/Suffixe können zur Verneinung eingesetzt werden.
Du benutzt „nein”, wenn du negativ auf eine Frage antworten möchtest, z. B. „Kommst du?” – „Nein”. Verwende „kein”, um ein Nomen ohne Artikel oder ein Nomen mit einem unbestimmten Artikel zu verneinen, z. B. „Ich habe keine Lust.” Mit „nicht” kannst du z. B. Verben (z. B. „Ich lerne nicht”), Nomen mit bestimmten Artikeln oder Possessivartikeln verneinen, z. B. „Sie ist nicht deine Freundin”. Verneine mit “nicht” auch alles, was nicht mit „kein“ und „nein“ verneint werden kann.
„Kein” wird genauso wie die Possessivartikel dekliniert. Für den Nominativ bedeutet das: kein Mann (=männlich), keine Frau (=weiblich), kein Kind (=neutral), keine Männer/keine Frauen/keine Kinder (Plural für alle Geschlechter gleich).
Weitere Lektionen zum Thema:
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- Die vier Fälle (Kasus) (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ – Hier bekommst du einen Überblick über die vier Fälle im Deutschen.)
- Artikel deklinieren (Da ist kein Mann. Ich habe keinen Mann. In dieser Lektion schauen wir uns ausführlicher die Deklination der Artikel an.)
- Possessivartikel (Das ist mein Hund. Welche Possessivartikel es im Deutschen gibt, erfährst du hier.)
- W-Fragen und Ja-/Nein-Fragen (Wer ist das? Ist das dein Mann? Hier lernst du Fragen zu bilden.)
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