Lokale Präpositionen

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von Anna Zwolinska-Simon
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In dieser Lektion lernst du die wichtigsten Informationen zu den lokalen Präpositionen im Deutschen kennen.

Am Ende der Lektion findest du interaktive Übungen.

Welche sind lokale Präpositionen?

Lokale Präpositionen beschreiben einen Ort oder eine Bewegung. Dank der lokalen Präpositionen erkennt man also woher etwas kommt, wo sich etwas befindet oder wohin sich etwas bewegt.

Nach den Präpositionen benutzt man einen dieser Fälle im Deutschen: Dativ, Akkusativ oder Genitiv.

Wenn Du mehr Typen von deutschen Präpositionen lernen möchtest, dann klicke hier: Temporale Präpositionen.

Lokale Präpositionen, die mit Dativ benutzt werden

Ein Nomen, das nach diesen Präpositionen folgt, steht immer im Dativ:

  • ab: “Ich esse keine Süßigkeiten ab dem nächsten Monat.”
  • aus: “Ich gehe früh aus dem Haus.”
  • bei: “Ich wohne bei meiner Mutter.”
  • gegenüber: “Er steht gegenüber dem Haus.”
  • nach: “Ich fahre nach Hause.”
  • zu: “Kommst du zu mir?”
  • von: “Ich komme gerade von meinen Eltern.”

Hier habe ich ein Beispiel für Dich zum Thema „Lokale Präpositionen“ direkt aus dem Leben:

Lokale Präpositionen einfach erklärt

Lokale Präpositionen, die mit Akkusativ benutzt werden

Ein Nomen, das nach diesen Präpositionen folgt, steht immer im Akkusativ:

  • bis: “Ich will bis ans Ende der Welt fahren.”
  • durch: “Ich fahre durch den Tunnel.”
  • entlang: “Gehen Sie den Weg entlang.”
  • gegen: “Ich bin gegen eine Wand gelaufen.”
  • um: “Alle sitzen um den Tisch.”

Lokale Präpositionen, die mit Akkusativ oder Dativ benutzt werden (Wechselpräpositionen)

Es gibt auch lokale Präpositionen, die entweder mit Dativ oder mit Akkusativ verwendet werden können. Solche Präpositionen werden Wechselpräpositionen genannt:

Lokale Präpositionen graphisch erklärt
Eine Ausnahme bildet die Präposition „bei“, die immer nur mit einem Nomen im Dativ stehen kann.

Wann benutzt man Dativ und wann Akkusativ nach Wechselpräpositionen?

  Wenn wir mit einer Präposition bestimmen „wo“ sich etwas befindet, dann steht das Nomen danach im Dativ.

  Wenn wir mit einer Präposition bestimmen „wohin“ sich etwas bewegt, dann steht das Nomen dazu im Akkusativ.

Zum Beispiel:

  • “Ich sitze in dem Sessel.” (ich sitze – hier ist keine Bewegung von A nach B, deswegen ist nach “in” Dativ)
  • “Ich setze mich in den Sessel.” (ich bewege mich – ich stehe und ich setze mich hin – hier ist eine Bewegung von A nach B, deswegen ist nach “in” Akkusativ)

Soweit alles klar? 🙂 So sehen die Wechelpräpositionen in der Praxis aus – einmal mit Dativ und einmal mit Akkusativ:

Präposition+ Akkusativ (wohin?)+ Dativ (wo?)
anIch gehe an den Strand.Ich spiele am Strand.
aufIch springe auf die Couch. Ich sitze auf der Couch.
hinterSie rennt hinter den Baum. Sie steht hinter dem Baum.
inIch gehe in die Wohnung.Ich wohne in der Wohnung.
nebenStell den Tisch neben mich. Der Tisch steht neben mir.
überIch hänge das Bild über die Couch. Das Bild hängt über der Couch.
unterKomm unter die Decke. Ich liege unter der Decke.
vorIch fahre vor das Haus.Ich warte vor dem Haus.
zwischenIch stecke den Zettel zwischen die Buchseiten. Der Zettel steckt zwischen den Buchseiten.

“Sitzen” oder “setzen”?

Es gibt eine Gruppe von Verben, die zwar sehr ähnlich sind, jedoch etwas anderes bedeuten. Zum Beispiel die Verben: “sitzen” und “sich setzen” oder „liegen“ und „legen“.

„Legen“ stellt eine Bewegung von A nach B dar, während „liegen“ eine nicht-Bewegung / einen Zustand beschreibt.

Daher kommt die unterschiedliche Kombination der Präposition mit dem Kasus im Satz: mit „sich legen“ verwenden wir den Akkusativ; mit „liegen“ verwenden wir hingegen den Dativ. Zum Beispiel:

  • “Ich liege auf der Couch.” (Dativ)
  • “Ich lege mich auf die Couch.” (Akkusativ)

Verben, die mit einer Präposition stehen, die den Akkusativ erfordert, sind: sich setzen, stellen, legen, hängen, stecken. Das sind regelmäßige Verben, die eine Bewegung ausdrücken und ein Akkusativobjekt benötigen.

Verben, die mit einer Präposition stehen, die den Dativ erfordert, sind: sitzen, stehen, liegen, hängen, stecken.   Das sind unregelmäßige Verben, die eine Situation / einen Zustand beschreiben und kein Dativobjekt benötigen.

Lokale Präpositionen Beispielsatz

Zum Beispiel:

  • “Ich lege das Buch auf den Tisch.” ABER “Das Buch liegt auf dem Tisch.”
  • “Er setzt das Kind auf den Stuhl.” ABER “Das Kind sitzt auf dem Stuhl.”
  • “Ich hänge das Bild an die Wand.” ABER “Das Bild hängt an der Wand.”

„Zu“ vs. „nach“ – was ist der Unterschied? 

Präpositionen „zu“ und „nach“ bedeuten das gleiche und drücken aus, dass sich etwas in eine Richtung bewegt.

„Nach“ benutzt man in Zusammenhang mit Kontinenten, Ländern ohne Artikel, Städten und Regionen sowie Richtungen. „Zu“ benutzt man eher mit Personen, Orten mit Artikel und Tätigkeiten.

  • “Ich fahre nach Deutschland.”
  • “Ich gehe zu dir.”
  • “Wollen wir nach Asien fliegen?”
  • “Ich gehe zum Friseur/ zum Chef/ zum Arzt.”
  • “Gehst du zum Essen?”
  • “Fahren Sie nach Osten/ links.”

„Nach“ vs. „in“ – was ist der Unterschied? 

Präpositionen „nach“ und „in“ drücken aus, dass sich etwas in eine Richtung bewegt.

Wenn das Land/ der Ort mit einem bestimmten Artikel steht, dann verwendet man „in“.  Wenn das Land/ der Ort ohne Artikel steht, dann verwendet man „nach“:

Lokale Präpositionen Beispiel

„Aus“ vs. „von“ – was ist der Unterschied? 

Die Präpositionen „aus“ und „von“ bedeuten, dass man aus einer bestimmten Richtung/ von einem bestimmten Ort kommt. Bei Ländern, Städten oder Gebäuden benutzt man „aus“. Spricht man über Personen oder Tätigkeiten, benutzt man „von“.

  • “Ich komme gerade von meinen Eltern.”
  • “Ich komme vom Einkaufen.”
  • “Er kommt vom Friseur.”
  • “Sie kommt aus Berlin.”
  • “Sie kommen aus Deutschland.”

Präpositionen und Artikel

Sehr häufig passiert es, dass lokale Präpositionen und nachstehende Artikel „zusammengezogen“ werden, und das kommt dabei raus:

Präposition + Artikel=
an + dem am
an + dasans
in + dem im
zu + der zur
zu + dem zum
auf + das aufs
bei + dem beim
von + dem vom

Um zu beschreiben, wo sich etwas befindet, solltest Du unbedingt auch lokale Adverbien kennenlernen! Klicke hier: Lokaladverbien.

Lokale Präpositionen – Zusammenfassung

  • Lokale Präpositionen benutzt man im Deutschen entweder mit dem Dativ oder dem Akkusativ.
  • Wechselpräpositionen fordern manchmal den Dativ und manchmal den Akkusativ.
  • Wenn mit der Präposition beschrieben wird „wo“ sich etwas befindet, dann steht das Nomen nach der Präposition im Dativ.
  • Wenn wir mit der Präposition ausdrücken „wohin“ sich etwas bewegt, dann steht das Nomen nach der Präposition im Akkusativ.

Lokale Präpositionen – Übungen

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Häufige Fragen

Lokale Präpositionen im Deutschen – welche sind das?

Lokale Präpositionen (wo? woher? wohin? etc.) sind z. B. : nach, zu, aus, von, bis, entlang, neben, hinter, vor, unter, über, auf, zwischen, in, z. B. Ich gehe nach Hause.

Welche Präpositionen verlangen den Dativ?

Nach folgenden Präpositionen muss das Nomen (und sein Artikel) im Dativ stehen: ab, aus, bei, gegenüber, nach, zu, von, z. B. Er steht gegenüber dem Haus. Wenn wir beschreiben, wo sich etwas befindet (keine Bewegung), dann verlangen auch folgende Präpositionen den Fall Dativ: neben, hinter, vor, unter, über, auf, zwischen, in, an, z. B. Er sitzt hinter dem Schrank.

Welche Präpositionen nutzen den Akkusativ?

Folgende Präpositionen verlangen den Akkusativ: bis, durch, entlang, gegen, um, z. B. Alle sitzen um den Tisch. Wenn wir beschreiben, dass sich etwas bewegt, dann nutzen auch folgende Präpositionen den Akkusativ: neben, hinter, vor, unter, über, auf, zwischen, in, an, z. B. Er setzt sich hinter den Schrank.

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Hi, ich bin Anna!

Schön, dass du da bist! Ich komme aus Polen und habe diese Seite gegründet, um andere Ausländer mit der deutschen Sprache zu unterstützen. Wenn du mehr über mich erfahren willst, klicke hier.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Deutschlernen!

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