Lokale Präpositionen

Willst du auf Deutsch sagen, wo du bist oder wohin du gehst? Dann brauchst du lokale Präpositionen wie zum Beispiel “auf”, “bei”, “in”.

In dieser Lektion lernst du, welche es gibt, welchen Fall die jeweilige Präposition verlangt und warum einige lokale Präpositionen je nach Situation sogar den Fall ändern.

Am Ende der Lektion findest du interaktive Übungen.

Welche lokalen Präpositionen gibt es?

Lokale Präpositionen beschreiben einen Ort oder eine Bewegung. Dank der lokalen Präpositionen erkennt man also, woher etwas kommt, wo sich etwas befindet oder wohin sich etwas bewegt.

Nach den Präpositionen benutzt man einen dieser Fälle im Deutschen: Genitiv, Dativ, oder Akkusativ.

Wenn du weitere Arten von deutschen Präpositionen kennenlernen möchtest, dann klicke hier: Temporale Präpositionen.

Lokale Präpositionen, die mit Genitiv benutzt werden

Ein Nomen, das nach diesen Präpositionen folgt, steht immer im Genitiv:

  • abseits: “Abseits der Touristenrouten war es ruhig.”
  • außerhalb: “Ich wohne außerhalb des Stadtzentrums.”
  • inmitten: “Er steht inmitten der Leute.”
  • innerhalb: “Der Paketversand ist nur innerhalb Deutschlands möglich.”
  • oberhalb: “Das Schloss befindet sich oberhalb des Dorfes.”
  • unterhalb: “Unterhalb des Dorfes befindet sich ein See.”
  • unweit: “Unweit des Sees gibt es ein kleines Café.”

Lokale Präpositionen, die mit Dativ benutzt werden

Ein Nomen, das nach diesen Präpositionen folgt, steht immer im Dativ:

  • ab: “Wir müssen ab der Kreuzung langsamer fahren.”
  • aus: “Ich gehe früh aus dem Haus.”
  • bei: “Ich wohne bei meiner Mutter.”
  • gegenüber: “Er steht gegenüber dem Haus.”
  • nach: “Ich fahre nach Hause.”
  • zu: “Kommst du zu mir?”
  • von: “Ich komme gerade von meinen Eltern.”

Lokale Präpositionen, die mit Akkusativ benutzt werden

Ein Nomen, das nach diesen Präpositionen folgt, steht immer im Akkusativ:

  • bis: “Ich will bis ans Ende der Welt fahren.”
  • durch: “Ich fahre durch den Tunnel.”
  • entlang: “Gehen Sie den Weg entlang.”
  • gegen: “Ich bin gegen eine Wand gelaufen.”
  • um: “Alle sitzen um den Tisch.”

Hier habe ich ein Beispiel für dich zum Thema „Lokale Präpositionen“ direkt aus dem Leben:

Lokale Präpositionen einfach erklärt

Lokale Präpositionen, die mit Akkusativ oder Dativ benutzt werden (Wechselpräpositionen)

Es gibt auch lokale Präpositionen, die entweder mit Akkusativ oder mit Dativ verwendet werden können. Diese Präpositionen werden Wechselpräpositionen genannt:

Lokale Präpositionen graphisch erklärt
Eine Ausnahme bildet die Präposition „bei“, die immer nur mit einem Nomen im Dativ stehen kann.

Wann benutzt man Akkusativ und wann Dativ nach Wechselpräpositionen?

  Wenn wir mit einer Präposition bestimmen „wohin“ sich etwas bewegt, dann steht das Nomen dazu im Akkusativ.

  Wenn wir mit einer Präposition bestimmen „wo“ sich etwas befindet, dann steht das Nomen danach im Dativ.

Zum Beispiel:

  • “Ich setze mich in den Sessel.” (ich bewege mich – ich stehe und “ich setze mich hin” – hier gibt es eine Bewegung von A nach B, deswegen kommt nach “in” der Akkusativ)
  • “Ich sitze in dem Sessel.” (“ich sitze” – hier gibt es keine Bewegung von A nach B, deswegen kommt nach “in” der Dativ)
Lokale Präpositionen Beispielsatz

So weit alles klar? 🙂 So sehen die Wechselpräpositionen in der Praxis aus – einmal mit Akkusativ und einmal mit Dativ:

Präposition+ Akkusativ (wohin?)+ Dativ (wo?)
anIch gehe an den Strand.Ich spiele am Strand.
aufIch springe auf die Couch. Ich sitze auf der Couch.
hinterSie rennt hinter den Baum. Sie steht hinter dem Baum.
inIch gehe in die Wohnung.Ich wohne in der Wohnung.
nebenStell den Tisch neben mich. Der Tisch steht neben mir.
überIch hänge das Bild über die Couch. Das Bild hängt über der Couch.
unterKomm unter die Decke. Ich liege unter der Decke.
vorIch fahre vor das Haus.Ich warte vor dem Haus.
zwischenIch stecke den Zettel zwischen die Buchseiten. Der Zettel steckt zwischen den Buchseiten.

“legen” oder “liegen”?

Es gibt eine Gruppe von Verben, die zwar sehr ähnlich sind, jedoch etwas anderes bedeuten. Zum Beispiel die Verben: „legen“ und „liegen“.

„Legen“ stellt eine Bewegung von A nach B dar, während „liegen“ eine Nicht-Bewegung / einen Zustand beschreibt.

Daher kommt die unterschiedliche Kombination der Präposition mit dem Kasus im Satz: Mit „legen“ verwenden wir den Akkusativ; mit „liegen“ verwenden wir hingegen den Dativ. Zum Beispiel:

  • “Ich lege mich auf die Couch.” (Akkusativ)
  • “Ich liege auf der Couch.” (Dativ)

Verben, die mit einer Präposition stehen, die den Akkusativ erfordert, sind: setzen, stellen, legen, hängen. Das sind regelmäßige Verben, die eine Bewegung ausdrücken und ein Akkusativobjekt benötigen.

Verben, die mit einer Präposition stehen, die den Dativ erfordert, sind: sitzen, stehen, liegen, hängen.   Das sind unregelmäßige Verben, die eine Position / einen Zustand beschreiben und kein Dativobjekt benötigen.

Zum Beispiel:

  • “Ich lege das Buch auf den Tisch.” ABER “Das Buch liegt auf dem Tisch.”
  • “Sie stellt die Schuhe vor die Tür.” ABER “Die Schuhe stehen vor der Tür.”
  • “Er setzt das Kind auf den Stuhl.” ABER “Das Kind sitzt auf dem Stuhl.”
  • “Ich hänge das Bild an die Wand.” ABER “Das Bild hängt an der Wand.”

„Zu“ oder „nach“ – was ist der Unterschied? 

Die Präpositionen „zu“ und „nach“ haben eine ähnliche Bedeutung und drücken aus, dass sich etwas in eine Richtung bewegt.

„Nach“ benutzt man in Zusammenhang mit Kontinenten, Ländern ohne Artikel, Städten und Regionen sowie Richtungen. „Zu“ benutzt man eher mit Personen, Orten wie Plätze und Gebäude sowie Tätigkeiten.

  • “Ich reise nach Deutschland.”
  • “Ich fahre nach München.”
  • “Wollen wir nach Asien fliegen?”
  • “Fahren Sie nach Osten/ links.”
  • “Ich gehe zu dir.”
  • “Ich gehe zum Friseur/ zum Chef/ zum Arzt.”
  • “Wir fahren zum Stadion.”
  • “Gehst du zum Essen?”

„Nach“ oder „in“ – was ist der Unterschied? 

Die Präpositionen „nach“ und „in“ drücken aus, dass sich etwas in eine Richtung bewegt.

Wenn das Land/ der Ort mit einem bestimmten Artikel steht, dann verwendet man „in“.  Wenn das Land/ der Ort ohne Artikel steht, dann verwendet man „nach“:

Lokale Präpositionen Beispiel

„Aus“ oder „von“ – was ist der Unterschied? 

Die Präpositionen „aus“ und „von“ bedeuten, dass man aus einer bestimmten Richtung/ von einem bestimmten Ort kommt. Bei Ländern, Städten oder Gebäuden benutzt man „aus“. Spricht man über Personen oder Tätigkeiten, benutzt man „von“.

  • “Ich komme gerade von meinen Eltern.”
  • “Ich komme vom Einkaufen.”
  • “Er kommt vom Sport.”
  • “Sie kommt aus Berlin.”
  • “Sie kommen aus Deutschland.”

Präpositionen und Artikel

Sehr häufig passiert es, dass lokale Präpositionen und nachstehende Artikel „zusammengezogen“ werden, und das kommt dabei raus:

Präposition + Artikel=
an + dem am
an + dasans
in + dem im
in + dasins
zu + der zur
zu + dem zum
auf + das aufs
bei + dem beim
von + dem vom

Um zu beschreiben, wo sich etwas befindet, solltest du unbedingt auch die lokalen Adverbien kennenlernen! Klicke hier: Lokaladverbien.

Lokale Präpositionen – Zusammenfassung

  • Lokale Präpositionen benutzt man im Deutschen entweder mit dem Dativ oder dem Akkusativ.
  • Wechselpräpositionen fordern manchmal den Dativ und manchmal den Akkusativ.
  • Wenn mit der Präposition beschrieben wird „wo“ sich etwas befindet, dann steht das Nomen nach der Präposition im Dativ.
  • Wenn wir mit der Präposition ausdrücken „wohin“ sich etwas bewegt, dann steht das Nomen nach der Präposition im Akkusativ.

Lokale Präpositionen – Übungen

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Hier habe ich für dich viele weitere Übungsaufgaben vorbereitet: Lokale Präpositionen Übungen.

Häufige Fragen

Lokale Präpositionen im Deutschen – welche sind das?

Lokale Präpositionen (wo? woher? wohin? etc.) sind z. B. : nach, zu, aus, von, bis, entlang, neben, hinter, vor, unter, über, auf, zwischen, in, z. B. Ich gehe nach Hause.

Welche Präpositionen verlangen den Dativ?

Nach folgenden Präpositionen muss das Nomen (und sein Artikel) im Dativ stehen: ab, aus, bei, gegenüber, nach, zu, von, z. B. Er steht gegenüber dem Haus. Wenn wir beschreiben, wo sich etwas befindet (keine Bewegung), dann verlangen auch folgende Präpositionen den Fall Dativ: an, auf, in, hinter, neben, über, unter, vor, zwischen, z. B. Er sitzt hinter dem Schrank.

Welche Präpositionen nutzen den Akkusativ?

Folgende Präpositionen verlangen den Akkusativ: bis, durch, entlang, gegen, um, z. B. Alle sitzen um den Tisch. Wenn wir beschreiben, dass sich etwas bewegt, dann nutzen auch folgende Präpositionen den Akkusativ: an, auf, in, hinter, neben, über, unter, vor, zwischen, z. B. Er setzt sich hinter den Schrank.

Weitere Lektionen zum Thema:

Jetzt kannst du sagen, wo du bist oder wohin du gehst. Das ist toll! Hier habe ich einige Lektionen für dich zusammengestellt, mit denen du weiterlernen kannst.

  • Präpositionen (für, ohne, mit, während, wegen – In dieser Lektion bekommst du einen Überblick der verschiedenen Präpositionen und ihrer Bedeutung.)
  • Wechselpräpositionen (Ich stelle die Vase auf den Tisch. vs. Die Vase steht auf dem Tisch. Hier bekommst du noch einmal einen tieferen Einblick in die Wechselpräpositionen.)
  • Akkusativ (Ich habe Blumen für dich. – Da viele Präpositionen den Akkusativ verlangen, kannst du hier alles über ihn lernen.)
  • Dativ (Ich komme heute zu dir. – In dieser Lektion erfährst du eine Menge über den dritten Fall im Deutschen.)
  • Artikel deklinieren (Der Tisch ist groß. Die Vase steht auf dem Tisch. Hier kannst du nochmal nachschauen, warum und wie sich der Artikel in den einzelnen Fällen ändert.)
  • Lokaladverbien (Die Vase steht hier. Auch mit Lokaladverbien kannst du beschreiben, wo sich etwas befindet.)

Hast du Interesse an mehr? Dann findest du hier eine Übersicht all meiner Grammatikerklärungen: Deutsche Grammatik einfach erklärt

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Lernerin
Lernerin
5 months ago

Danke für Erklärung.
Sie schreiben “sitzen” ist immer mit Dativ. “Ich sitze am Tisch.”
Warum ist es dann bei “Ich sitze um den Tisch” ein Akkusativ? Zählt dann nicht das Verb, sondern die Präposition? Warum?

Danke für Ihre Antwort.

Ilaria Bertagnon
Ilaria Bertagnon
2 months ago

Hello, I have one question (even if it’s not about prepositions):
Why did you say “Welche Lokalen Präpositionen gibt es? instead of “Welche Lokale Präpositionen gibt es?
Considering that the declension of an adjective, in accusative form, referring to a plural noun with no article is -e, not -en.
Thanks in advance!!

Anna Zwolinska-Simon
Admin
Anna Zwolinska-Simon
2 months ago
Antworten  Ilaria Bertagnon

Hallo Illaria,

das ist aber eine gute Frage 🙂 Sehr aufmerksam!

Ich erkläre es dir kurz und knapp:

Der Grund, warum “lokalen” statt “lokale” verwendet wird, liegt darin, dass “welche” wie ein bestimmter Artikel funktioniert. Bei einem Plural-Nomen mit “welche” im Nominativ bekommt das Adjektiv die Endung -en und nicht -e.

Deshalb heißt es: “Welche lokalen Präpositionen gibt es?”

Würde man den Satz ohne “welche” formulieren, als Aussagesatz, hieße es so:

“Es gibt verschiedene lokale Präpositionen”

Ich hoffe, ich konnte dir helfen!

Liebe Grüße
Anna