Partikel

Partikeln (Einzahl: “die Partikel” – Plural: die Partikeln) sind beim Sprechen wie Gewürze beim Kochen. Sie machen deine Aussage „intensiver“ und interessanter.

Partikel-Beispiele sind:

Das ist ja toll.

Ich find dich echt klasse.

Diese kurzen Wörter können z. B. Empörung, Verwunderung oder Ungeduld ausdrücken. Wie das geht? Das zeige ich dir in dieser Lektion. Du lernst, welche Partikeln es in der deutschen Sprache gibt und wie du sie verwenden kannst.

Anschließend kannst du dein Wissen in den Übungen zu Partikeln testen, die ich für dich erstellt habe.

Was sind Partikel und wofür brauchst du sie?

Partikeln einfach erklärt
Ein Partikel ist im Deutschen ein kurzes Wort, dass du benutzt, um eine Aussage zu verstärken oder abzuschwächen.

Partikeln sind kurze Wörter, die manchmal „launisch“ sind. Warum ist das so? Partikel können verschiedene Gefühle ausdrücken, z. B. kannst du sagen, dass du dich gerade über etwas ärgerst oder total sauer bist.

  • „Ich bin genervt.”
  • „Ich bin total genervt!”

Siehst du? Die Partikel „total” intensiviert das Adjektiv „genervt“ und verstärkt dadurch die Aussage deutlich.

Und hier noch ein Beispiel:

  • „Komm!” (Imperativ)
  • „Komm doch endlich!”

Hier zeigt die Partikel „doch”, dass die aufgeforderte Person nun endlich kommen soll.

Alle Partikeln im Deutschen haben einige gemeinsame Eigenschaften. Du möchtest wissen, welche das sind? Dann lies weiter, ich zeige es dir.

Partikel: Eine eigene Wortart?

Welche Wortart ist eigentlich ein Partikel? Ich erkläre es dir:

Ein Partikel gehört zu den nicht-flektierbaren (das bedeutet nicht durch Konjugation oder Deklination veränderbaren) Wortarten im Deutschen, die nicht zur Wortart der Präpositionen, Adverbien oder Konjunktionen gehören. Klingt erstmal kompliziert, ist es aber nicht. Partikeln sind also eine eigene Wortart und lassen sich nicht verändern.

Partikel – Die wichtigsten Merkmale

Die wichtigsten Eigenschaften von Partikeln sind:

  1. Sie sind (wie ich dir oben bereits erklärt habe) nicht deklinierbar (verändern sich nicht).
  2. Sie können nicht gesteigert werden.
  3. Sie drücken Gefühle der sprechenden Person aus.
  4. Sie werden hauptsächlich in der gesprochenen Sprache verwendet (in der Schriftsprache eher bei informellem Gebrauch, niemals bei offiziellen Schreiben oder Briefen)
  5. Sie sind meistens nicht obligatorisch im Satz, jedoch ist ohne sie eine Aussage nicht so lebendig.
Merk dir

Je nachdem, in welchem Kontext der Begriff “Partikel” verwendet wird, bekommt er ein anderes Genus (der, die, das). Es gibt im Deutschen mehrere Nomen mit schwankendem Genus. Ist z. B. ein sehr kleines Teilchen aus dem Bereich der Physik gemeint, dann heißt es “das Partikel”. In der Sprachwissenschaft wird immer das Femininum (die Partikel – die Partikeln) verwendet.

Lass uns gemeinsam schauen, zwischen welchen Partikeln man im Deutschen unterscheidet.

Beispiel für Partikel in der deutschen Grammatik, mit Foto von Anna.

Verschiedene Partikel-Typen einfach erklärt – mit Beispielen

Je nach Funktion kannst du zwischen folgenden Arten von Partikeln unterscheiden:

# Gradpartikeln (Steigerungsartikel)

ganz, sehr, etwas, ziemlich, zu, überaus, überhaupt, viel, absolut, total, komplett, höchst, völlig, außergewöhnlich usw.

Diese Partikeln machen die Bedeutung (meist eines Adjektivs) stärker oder schwächer, z. B. den Satz:

  • „Dieser Schrank ist schwer.“

Du kannst diesen Satz und andere Aussagen durch die Partikel „zu“ verstärken:

  • „Dieser Schrank ist zu schwer.”
  • „Dein Verhalten war höchst unverantwortlich!”
  • „Du hörst überhaupt nicht zu!“
  • „Der Film war ziemlich interessant.“

# Fokuspartikeln

besonders, selbst, bloß, nur, gerade, sogar, ausgerechnet, erst, vor allem, mindestens, wenigstens, zumindest u. a.

Diese Partikeln betonen ein konkretes Satzglied.

Partikel-Beispiele (Fokuspartikeln):

  • „Dieses Buch hat mir besonders gut gefallen.“
  • Selbst ein kleines Kind weiß das!“
  • „Er hat sogar gelacht.“
  • Wenigstens du hast mir geholfen.“
  • „Mir hat alles geschmeckt, vor allem die Suppe.“

# Modalpartikeln

denn (kommt häufig in Fragen vor und drückt z. B. Verwunderung aus), aber, mal (z. B. eine freundliche Bitte), ja (Verwunderung, Empörung), doch (Ungeduld oder etwas, was offensichtlich ist), halt / eben (etwas ist offensichtlich, nicht zu ändern), wohl (Vermutung) u. a.

Die Modalpartikeln drücken verschiedene Gefühle aus.

Modalpartikel-Beispiele:

  • „Hilfst du mir mal?“ (freundliche Bitte, Frage)
  • „Was machst du denn da?“ (Verwunderung)
  • „Öffne doch einfach die Tür!“ (Ungeduld)
  • „Das habe ich ja nicht erwartet.“ (Empörung)
  • „Du hast das aber schnell geschafft!“ (Verwunderung)
  • „Das ist halt so.” oder „Das ist eben so.“ (es ist nicht zu ändern)
  • „Er ist wohl schon bei seiner Freundin.“ (Vermutung)
Aufgepasst

Denke daran, dass „denn” und „aber” auch als Konjunktionen vorkommen und dann eine andere Bedeutung („denn“ = Begründung, aber = jedoch, dagegen) haben.

Zusammenfassung

  • Ein Partikel ist ein Wort, dass eingesetzt wird, um eine Aussage zu verstärken, abzuschwächen oder ein bestimmtes Satzglied zu betonen.
  • Partikeln sind nicht deklinierbar.
  • Partikeln verwendet man in der Regel in der gesprochenen Sprache. In der Schriftsprache kommt es kaum vor und dann im informellen Gebrauch, z. B. in einer WhatsApp-Nachricht oder auf Social Media.

Partikel – Beispiele

Übung macht den Meister! Deshalb habe ich für dich zahlreiche Übungsaufgaben mit Lösungen zum Thema „Partikel“ vorbereitet. Kostenlos und ohne Registrierung! Einfach hier klicken und mit dem Lernen beginnen:

Häufige Fragen

Was ist ein Partikel?

Ein Partikel ist ein kurzes Wort wie „doch”, „sehr”, „denn”. Sie verändern die Bedeutung einer Aussage – schwächen sie ab, verstärken oder ergänzen sie. Partikeln können auch Gefühle ausdrücken. Die Partikel doch drückt beispielsweise Ungeduld aus: Geh doch nach Hause!

Was muss ich über die Partikeln wissen?

Sie haben einige wichtige Eigenschaften: sind undeklinierbar, können nicht gesteigert werden, drücken Gefühle aus, werden meist in der gesprochenen Sprache verwendet und sind im Satz nicht obligatorisch.

Welche Partikeln gibt es im Deutschen?

Es gibt Gradpartikeln, wie: sehr, viel, etwas, komplett, total, Fokuspartikeln, wie: besonders, nur, sogar, vor allem, selbst und Modalpartikeln, wie: denn, doch, wohl.

Weitere Lektionen zum Thema:

Das war ziemlich leicht, oder? Wenn du dein Wissen noch erweitern möchtest, habe ich hier einige Themenvorschläge für dich:

  • Modalpartikel (Das war ja leicht. Hier bekommst du einen genaueren Einblick in die Modalpartikeln und ihre Verwendung.)
  • Aussagesatz (Das ist sehr interessant. Erfahre alles Wichtige zu den Aussagesätzen.)
  • Fragen (Was ist das denn? Partikeln können auch in Fragen vorkommen. Lerne hier, welche Fragetypen es gibt.)
  • Imperativ (Hilf mir mal! – Gerne) In dieser Lektion zeige ich dir, wie du Bitten und Aufforderungen formulierst.)

Hast du Lust auf mehr Grammatik? Super! Hier findest du eine Übersicht all meiner Grammatikerklärungen: Deutsche Grammatik einfach erklärt

image

Hi, ich bin Anna!

Schön, dass du da bist! Ich komme aus Polen und habe diese Seite gegründet, um andere Ausländer mit der deutschen Sprache zu unterstützen. Wenn du mehr über mich erfahren willst, klicke hier.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Deutschlernen!

P.S.
Willst du besser Deutsch sprechen? 🚀 🇩🇪 Hol dir mein Grammatikbuch hier!
📖

 

Stell dir vor, du sprichst Deutsch fließend und selbstbewusst!

Mit meinem Grammatik-Buch wird das Lernen einfach und verständlich.
Erfolgreiche Lerner haben es schon ausprobiert und sind begeistert!
Klicke hier und unterstütze Deutsch-mit-Anna.de!

Kommentare

Ich freue mich auf deine Fragen oder dein Feedback. Deine E-Mail-Adresse wird natürlich nicht veröffentlicht.
Abonniere
Benachrichtigung bei:
guest
2 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare
Felix
Felix
4 months ago

Sehr gut erklart.

Anna Zwolinska-Simon
Admin
Anna Zwolinska-Simon
3 months ago
Antworten  Felix

Hi Felix,

danke für das Feedback!

LG
Anna

Marzieye
Marzieye
1 month ago

Vielen Dank für Ihre klare Erklärungen,sehr nützlich für mich als Deutschlehrerin im Iran.