Partikel

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von Anna Zwolinska-Simon
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Partikeln (Einzahl: “Partikel”) sind beim Sprechen wie Gewürze beim Kochen. Sie machen Deine Aussage „intensiver“ und interessanter.

Diese kurzen Wörter können Empörung, Verwunderung, Ungeduld usw. ausdrücken. Wie? Das erfährst Du in dieser Lektion.

Du lernst, welche Partikeln es in der deutschen Sprache gibt und wie Du sie verwenden kannst. Anschließend teste Dein Wissen in den Übungen zu Partikeln.

Was sind Partikeln und wofür brauchst Du sie?

Partikeln einfach erklärt
Partikeln sind kurze Wörter, die eine Aussage verstärken oder abschwächen können.

Partikeln sind kurze Wörter, die manchmal „launisch“ sind. Warum? Da die Partikeln verschiedene Gefühle ausdrücken können, z. B. dass jemand einfach verärgert oder total sauer ist. 😉

  • „Ich bin genervt.”
  • „Ich bin total genervt!”

Siehst Du? Die Partikel „total” intensiviert das Adjektiv „genervt“ und verstärkt dadurch die Aussage.

Und hier noch ein Beispiel:

  • „Komm!” (Imperativ)
  • „Komm doch endlich!”

Hier zeigt die Partikel „doch”, wie sehr jemand ungeduldig ist.

Alle Partikeln haben einige gemeinsame Eigenschaften – welche? Lies weiter.

Was musst Du über Partikeln wissen?

Die wichtigsten Eigenschaften von Partikeln sind:

  1. sind nicht deklinierbar (verändern sich nicht)
  2. können nicht gesteigert werden
  3. drücken Gefühle der sprechenden Person aus
  4. werden in der Regel in der gesprochenen Sprache verwendet
  5. sind meistens nicht obligatorisch im Satz, jedoch ist ohne sie die Aussage nicht so lebendig

Dann sehen wir jetzt, welche Partikeln man im Deutschen unterscheidet.

Verschiedene Typen von Partikeln einfach erklärt – mit Beispielen

Je nach Funktion unterscheidet man:

# Gradpartikeln (Steigerungsartikeln)

ganz, sehr, sogar, immer, etwas, ziemlich, zu, durchaus, überhaupt, viel, noch, absolut, total, komplett, höchst, völlig, außergewöhnlich u. a.

Diese Partikeln machen die Bedeutung (meist eines Adjektivs) stärker oder schwächer, z. B. den Satz:

  • „Dieser Schrank ist schwer.“

verstärkst Du durch die Partikel „zu“:

  • „Dieser Schrank ist zu schwer.”
  • „Dein Verhalten war höchst unverantwortlich!”
  • „Du hörst überhaupt nicht zu!“
  • „Der Film war ziemlich interessant.“

# Fokuspartikeln

besonders, ja, selbst, nur, sogar, ausgerechnet, erst, vor allem, mindestens, wenigstens, zumindest, ziemlich u. a.

Diese Partikeln betonen ein konkretes Satzglied.

Beispiele:

  • „Dieses Buch hat mir besonders gut gefallen.“
  • Selbst ein kleines Kind weiß das!“
  • „Du hast mich ja gar nicht gehört.“
  • Wenigstens du hast mir geholfen.“
  • „Er kann ziemlich gut Gitarre spielen.“

# Modalpartikeln

denn (kommt häufig in Fragen vor und drückt z. B. Verwunderung aus), aber, mal (z. B. freundliche Bitte), ja (Verwunderung, Empörung), doch (Ungeduld oder etwas, was offensichtlich ist), halt / eben (etwas ist offensichtlich, nicht zu ändern), wohl (Vermutung) u. a.

Die Modalpartikeln drücken verschiedene Gefühle aus.

Beispiele:

  • „Hilfst Du mir mal?“ (freundliche Bitte, Frage)
  • „Was machst du denn da?“ (Verwunderung)
  • „Öffne doch einfach die Tür!“ (Ungeduld)
  • „Das habe ich ja nicht erwartet.“ (Empörung)
  • „Du hast das aber schnell geschafft!“ (Verwunderung)
  • „Das ist halt so.” oder „Das ist nun eben so.“ (es ist nicht zu ändern)
  • „Er ist wohl schon bei seiner Freundin.“ (Vermutung)
Aufgepasst

Denke daran, dass „denn” und „aber” auch als Konjunktionen vorkommen und dann eine andere Bedeutung („denn“ = Begründung, aber = jedoch, dagegen) haben.

Zusammenfassung

  • Partikeln sind Wörter, die eine Aussage verstärken, abschwächen oder ein bestimmtes Satzglied betonen.
  • Partikeln sind nicht deklinierbar.
  • Partikeln verwendet man in der Regel in der gesprochenen Sprache.

Partikeln – Übungen

Übung macht den Meister! Wir haben für dich zahlreiche Übungsaufgaben mit Lösungen zum Thema „Partikeln“ vorbereitet. Kostenlos und ohne Registrierung! Einfach hier klicken und mit dem Lernen beginnen:

Häufige Fragen

Was sind Partikeln?

Die Partikeln sind kurze Wörter wie „doch”, „sehr”, „denn”. Sie verändern die Bedeutung der Aussage – schwächen sie ab, verstärken oder ergänzen sie. Die Partikeln können auch Gefühle ausdrücken. Die Partikel “doch” drückt beispielsweise Ungeduld aus: Geh doch nach Hause!

Was muss ich über die Partikeln wissen?

Sie haben einige wichtige Eigenschaften: sind undeklinierbar, können nicht gesteigert werden, drücken Gefühle aus, werden meist in der gesprochenen Sprache verwendet und sind im Satz nicht obligatorisch.

Welche Partikeln gibt es im Deutschen?

Es gibt Gradpartikeln, wie: sehr, viel, etwas, komplett, total, Fokuspartikeln, wie: besonders, nur, sogar, vor allem, ziemlich und Modalpartikeln, wie: denn, doch, wohl.

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Hi, ich bin Anna!

Schön, dass du da bist! Ich komme aus Polen und habe diese Seite gegründet, um andere Ausländer mit der deutschen Sprache zu unterstützen. Wenn du mehr über mich erfahren willst, klicke hier.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Deutschlernen!

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