Es gibt Verben, die mit einer Präposition verwendet werden, der eine Ergänzung in einem bestimmten Fall folgt. Zum Beispiel: “Ich freue mich auf das Wochenende”.
In dieser Lektion zeige ich dir die wichtigsten Verben mit Präpositionen in der deutschen Sprache und erkläre dir, welchen Fall sie verlangen und wie du sie dir am besten merken kannst.
Am Ende erwarten dich ein paar interaktive Übungen, um deine Sprachkenntnisse zu trainieren.
Inhalt:
Verben mit Präpositionen – was solltest du über sie wissen?

Viele Verben haben an ihrer Seite ein Helferlein in Form einer Präposition (“auf”, “mit”, “über” etc.).
Dieses Duo entscheidet, in welchem Fall die Ergänzung steht, die auf die beiden folgt:
- “Ich spreche mit der Mutter.” (das Verb in Kombination mit der Präposition “sprechen + mit” haben dazu geführt, dass “die Mutter” sich zu “der Mutter”, also in den Dativ verändert hat)
Man muss daher wissen, mit welcher Präposition sich das entsprechende Verb verbindet sowie welcher Fall nach ihnen angewendet wird. Und welchen Fall du einsetzen musst, hängt zum Großteil von der verwendeten Präposition ab.
Woher weiß ich, welchen Fall ich nach welchem Verb nehme?
Die Liste der Präpositionen mit Verben erinnert auf den ersten Blick an ein Russisches Roulette:
- achten auf + Akkusativ
- aufhören mit + Dativ
- sich bewerben bei + Dativ
Heißt das, dass man sich für jedes Verb einzeln merken muss, wann der Akkusativ und wann der Dativ folgt?!
Ganz so schlimm ist es zum Glück nicht, obwohl mir damals nahegelegt wurde, das genau so zu lernen…
Um zu wissen, welchen Fall du nach einem Verb mit Präposition anwendest, musst du erst einmal ein paar Präpositionen lernen. Diese lassen sich danach unterscheiden, ob sie sich zu 100 % mit dem Dativ verbinden oder ob es sich um Präpositionen handelt, die sich zu 100 % mit dem Akkusativ verbinden.
Eine Präposition hat die Entscheidungsgewalt, wenn es um die Auswahl des richtigen Falls geht. Bevor du dir bei jedem Verb einzeln merkst, mit welchem Fall es verbunden werden muss, ist es deutlich leichter, die Präpositionen zu lernen, nach denen immer der Dativ kommt und die, nach denen immer der Akkusativ kommt.
Wenn du diese Präpositionen kennst, weißt du jedes mal sofort, welchen Fall du nehmen musst:
- “Ich erzähle von meiner Mutter.” (nach “von” kommt IMMER der Dativ, also von wem erzähle ich? – “Meiner Mutter”)
- “Ich kümmere mich um meine Mutter.” (nach “um” kommt IMMER der Akkusativ, also um wen kümmere ich mich? – “Meine Mutter”)
Woher weiß man, welche Präposition sich mit welchem Verb verbindet?
Leider kann man als Nicht-Muttersprachlicher nicht intuitiv wissen, welche Präposition sich mit welchem Verb verbindet. Die konkreten Verbindungen musst du daher leider auswendig lernen:
- “Ich freue mich über das Geschenk.” (“sich freuen” verbindet sich unter anderem mit “über”, aber auch mit “auf” – “sich freuen auf”)
Die Information, mit welcher Präposition sich das entsprechende Verb verbindet, findest du im Wörterbuch. Wenn diese Informationen dort nicht enthalten sind, ist es höchste Zeit das Wörterbuch zu wechseln :).
Die wichtigsten Verben mit Präpositionen – Liste
Es folgt eine Liste mit den wichtigsten Verben, aufgeteilt nach den festen Präpositionen, mit denen sie verbunden sind.
Rot markiert sind alle Verben, nach denen der Dativ kommt. Blau markiert sind alle, nach denen der Akkusativ kommt:
Verben mit Präposition “aus”
- bestehen aus + D
Verben mit Präposition “bei”
- sich bedanken bei + D
- sich beschweren bei + D
- sich bewerben bei + D
- sich entschuldigen bei + D
- helfen bei + D
- zusehen bei + D
- zuschauen bei + D
Verben mit Präposition “mit”
- anfangen mit + D
- aufhören mit + D
- beginnen mit + D
- sich beschäftigen mit + D
- rechnen mit + D
- sprechen mit + D
- streiten mit + D
- telefonieren mit + D
- sich unterhalten mit + D
- sich verabreden mit + D
- vergleichen mit + D
- sich verstehen mit + D
Verben mit Präposition “von”
- abhängen von + D
- sich erholen von + D
- erzählen von + D
- halten von + D
- hören von + D
- reden von + D
- sprechen von + D
Verben mit Präposition “zu”
- einladen zu + D
- sich entschließen zu + D
- gehören zu + D
- gratulieren zu + D
- kommen zu + D
- sagen zu + D
- schicken zu + D
Verben mit Präposition “nach”
- fragen nach + D
- rufen nach + D
- suchen nach + D
- sich erkundigen nach + D
Verben mit Präposition “für”
- ausgeben für + A
- sich bedanken für + A
- danken für + A
- sich entscheiden für + A
- sich entschuldigen für + A
- halten für + A
- sich interessieren für + A
- kämpfen für + A
- sein für + A
- sorgen für + A
Verben mit Präposition “um”
- sich bemühen um + A
- sich bewerben um + A
- bitten um + A
- gehen um + A
- sich handeln um + A
- sich kümmern um + A
- sich sorgen um + A
Verben mit Präposition “gegen”
- kämpfen gegen + A
- protestieren gegen + A
- sein gegen + A
- sich versichern gegen + A
Verben mit Präposition “durch”
- ersetzen durch + A
Verben mit Wechselpräpositionen: Folgt der Dativ oder der Akkusativ?
Wenn auf eine Präposition sowohl der Dativ als auch der Akkusativ als Fall folgen kann, handelt es sich um eine sogenannte Wechselpräposition. Diese speziellen Präpositionen können dann gefolgt von beiden Fällen auftreten, je nachdem mit welchem Verb sie stehen. Zu den Wechselpräpositionen gehören “an”, “auf”, “über”, “in”, “neben”, “hinter”, “unter”, “vor” und “zwischen”.
Verben mit Präposition “über” + Akkusativ
- sich ärgern über + A
- sich aufregen über + A
- diskutieren über + A
- erschrecken über + A
- erzählen über + A
- sich freuen über + A
- sich informieren über + A
- lachen über + A
- nachdenken über + A
- schimpfen über + A
- sprechen über + A
- streiten über + A
- sich unterhalten über + A
- sich wundern über + A
Verben mit Präposition “über” + Dativ
Die Präposition “über” wird deutlich häufiger mit Akkusativ verwendet. Mit einigen Verben fordert sie aber auch den Dativ:
- hängen über + D
- stehen über + D
- wehen über + D
- leuchten über + D
Verben mit Präposition “an”
Versuch ab hier einmal, die farblichen Zuordnungen, die ich bislang vorgenommen habe, selbst zu machen. Ich habe dir aber natürlich den auf Verb und Präposition folgenden Fall immer als +A (für Akkusativ) oder +D (für Dativ) ergänzt. 🙂
- denken an + A
- sich erinnern an + A
- erkennen an + D
- sich gewöhnen an + A
- glauben an + A
- leiden an + D
- sich wenden an + A
- schreiben an + A
- schicken an + A
- sterben an + D
- teilnehmen an + D
- zweifeln an + D
Verben mit Präposition “auf”
Nach “auf” folgt in den meisten Fällen der Akkusativ, aber es gibt auch einige Verbindungen, nach denen der Dativ folgt:
- achten auf + A
- ankommen auf + A
- antworten auf + A
- aufpassen auf + A
- bestehen auf + A/D
- beharren auf + A/D
- sich beziehen auf + A
- sich freuen auf + A
- hoffen auf + A
- sich konzentrieren auf + A
- sich verlassen auf + A
- sich vorbereiten auf + A
- warten auf + A

Wie kann man die Verben mit festen Präpositionen am besten lernen?
Der erste Tipp, den ich dir mitgeben möchte: Anstatt Verben und ihre Präpositionen ohne Struktur einfach drauf los zu lernen, merke dir lieber, mit welcher Präposition sie sich verbinden. Na, welche Präposition folgt z. B. auf “sprechen…”? 🙂 – Richtig: “sprechen über“. Dann weißt du häufig auch schon, welcher Fall folgen muss. Denn die Präposition “über” steht immer mit dem Akkusativ.
Außerdem kann ich dir empfehlen, dir zu jedem Verb samt Präposition einen Satz zu überlegen. Wenn du das nicht tust, ist die Information über ein Verb mit seiner Präposition und die Frage danach, welchen Fall sie verlangt, einfach zu abstrakt. Sobald du dir allerdings Übungssätze merkst, kannst du dich viel besser daran erinnern, welches Verb mit welcher Präposition und gefolgt von welchem Fall auftritt.
Es ist wichtig, dass dich dieser Satz in irgendeiner Form persönlich anspricht und dadurch besser in Erinnerung bleibt. Nach mehrmaliger Wiederholung wirst du feststellen, dass du dich nun immer einfacher an den Satz erinnern kannst.
Ich empfehle dir mit Karteikarten zu lernen und täglich Wiederholungen einzuplanen. Auf der einen Seite schreibst du das Verb und die Präposition, die du dir merken möchtest, zusammen mit einem Beispielsatz in deiner Muttersprache auf. Auf der anderen Seite schreibst du das Verb + Präposition zusammen mit einem Beispielsatz auf Deutsch auf. So kannst du immer auf einen Blick die Verbindung von Verb und Präposition sowie durch den Beispielsatz auch den Kasus sehen, den Verb und Präposition fordern. Der Satz kann auch albern oder lustig sein – wichtig ist, dass er einprägsam ist.
Beispiel für eine Karteikarte, um Verben und Präpositionen + Kasus zu lernen:
- Verb + Präposition: erinnern an
- Beispielsatz: Frau Merkel erinnert mich an deine Mutter.
- An wen oder was erinnert mich Frau Merkel? – An deine Mutter. (=Akkusativ)
Die Präposition “an” kann im Dativ oder Akkusativ stehen. Daher kannst du am besten auf der Karteikarte einen kleinen Vermerk dazu machen. So erinnerst du dich beim Lernen selbst daran, dass die Präposition “an” in beiden Fällen (Akkusativ und Dativ) auftreten kann. Wenn eine Präposition nur einen Fall verlangt, dann ist es deutlich einfacher – denn dort ist sofort klar, das nur einer von beiden Fällen folgen kann. 🙂
Die Anmerkung auf der Karteikarte könnte bei Wechselpräpositionen dann so aussehen:
(Achtung: Auch mit Dativ möglich! Beispiel: zweifeln an + Dativ, teilnehmen an + Dativ)
Verben mit Präpositionen – Zusammenfassung
- Viele deutsche Verben stehen im Satz mit einer festen Präposition.
- In solch einer Verbindung entscheiden das Verb + Präposition, in welchem Fall das danach folgende Wort (z. B. ein Nomen) stehen muss.
- Es gibt Präpositionen, die immer mit dem Dativ und solche, die immer mit dem Akkusativ benutzt werden.
- Es gibt aber auch Wechselpräpositionen (“an”, “auf”, “über”, “in”, “neben”, “hinter”, “unter”, “vor” und “zwischen”), die sowohl mit dem Dativ als auch mit dem Akkusativ verwendet werden können. Hier musst du bestenfalls auswendig lernen, bei welchem Verb mit dieser Präposition Dativ und wann Akkusativ folgt.
Verben mit Präpositionen – Übungen
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Einige Verben benutzt man mit Präpositionen, die entscheiden, in welchem Fall ein Nomen nach dieser Verbindung stehen muss, z. B. sich freuen über + (wen oder was?) Akkusativ.
Vergiss die lange Liste von Verben mit Präpositionen. Lerne am besten Präpositionen, die einen konkreten Fall verlangen. So weißt du automatisch, welchen Fall du nach welchem Verb anwenden musst, z. B. Ich kümmere mich um meine Mutter (=wen/was? – Akkusativ).
Den Dativ musst du nach folgenden Verben verwenden: sich bedanken bei, sich bewerben bei, helfen bei, anfangen mit, beginnen mit, sprechen mit, erzählen von, hören von, gehören zu, einladen zu, fragen nach etc.
Der Akkusativ wird nach folgenden Verben eingesetzt: diskutieren über, sich informieren über, danken für, sorgen für, bitten um, ersetzen durch, sein gegen etc.
Weitere Lektionen zum Thema:
Hast du Lust auf mehr? Super! Ich habe für dich ein paar Lektionen zusammengestellt, die für dich hilfreich sein könnten:
- Akkusativ (Ich warte auf den Bus. Viele Verben mit Präposition verlangen den Akkusativ. Hier lernst du alles Wichtige über den vierten Fall im Deutschen.)
- Dativ (Ich spreche mit dir. Andere Verben mit Präposition verlangen den Dativ. Um mehr über den dritten Fall des Deutschen zu erfahren, schau mal hier rein.)
- Artikel deklinieren (Der Tipp ist super! Ich bedanke mich für den Tipp. Eine Präposition verlangt einen bestimmten Fall und dementsprechend muss auch der Artikel angepasst werden. Eine Erklärung dazu findest du hier.)
- Präpositionen (auf, für, mit – Sind nur einige Präpositionen von vielen. In dieser Lektion bekommst du eine Übersicht der wichtigsten Präpositionen im Deutschen.)
- Präpositionaladverbien (Pronominaladverbien) (Bald ist Wochenende. Ich freue mich schon darauf. Du willst etwas kürzer sagen, anstatt dich zu wiederholen? Dann schau dir auch meine Erklärungen zu den Präpositionaladverbien an.)
Interessierst du dich für weitere Themen? Hier findest du eine Übersicht all meiner Grammatikerklärungen: Deutsche Grammatik einfach erklärt
Sehr interessant, vielen Dank
gerne! Viel Spaß beim Lernen
Viele Dank
Sehr gerne! Schöne Grüße 🙂
Verben mit Präpositionen sind sehr gut.
Ich verstehe sehr gut die verben aber von um verstehe ich nicht.
Vielen lieben Dank 🌹
Ein Hinweis zur den Verben mit Präposition „an“:
Da gibt es einen Fehler zu berichtigen:
Richtig ist: schicken an + A (An wen hast du das Paket geschickt?)
Hi Hans, vielen Dank. Ich habe den Fehler soeben korrigiert. Liebe Grüße
Liebe Anna,
der Aufbau dieser Seite ist gelungen. Ich unterrichte Deutsch als DTZ an 2 x VHS und habe einige Infos aus dieser Seite in meine Unterrichtsplanung aufgenommen. Du hast das wunderbar strukturiert und verständlich aufgebaut. Danke!
Liebe Grüße
Günther
Hallo Anna, vielen Dank, dass du diese Verben in einer bestimmten Grupper geteilt hast. Es ist sehr schwer die Verben mit den Präpositionen zu benutzen. Hast du vielleicht eine gute Idee um die Sätze mit diesen Verben beim Sprechen besser bilden zu können? Na ja, ich bin in der Lage die Verben zu merken aber beim Sprechen kann manchmal Fehler machen.
Hallo Sell, vielen Dank für deinen Kommentar. Es ist gut, dass du Fehler machst! 🙂 Nur so kann man lernen – durch Üben und Sprechen. Mit der Zeit (wenn du dir deiner Fehler bewusst bist), wirst du merken, dass du immer weniger Fehler machst. Liebe Grüße
Halo Anna Zwolinska-Simon,
Ich freue mich darüber, mit Ihren Kursen zu lernen. Und ich weiß nicht, wie ich das Verb zweifelnd wie ein Adjektiv oder ein Verb benutze kann.
Können Sie mir erklären, wie ich das Verb verwende.
Viele Grüße
Ayoub
Hallo Ayoub,
danke für dein Feedback. 🙂
Das Wort “zweifeln” ist ein Verb. Du beschreibst damit z. B. eine Handlung oder ein Geschehen.
“Zweifelnd” mit der Endung d ist ein Adjektiv. Diese beschreiben, wie etwas oder jemand ist.
Ich hoffe, damit konnte ich dir helfen.
LG Anna
Sehr gut, danke!
Hallo Isadora,
danke für dein Feedback zu meiner Webseite. 🙂
Wenn du noch mehr mit mir lernen möchtest, schau gerne auch in mein Grammatikbuch.
Viele Grüße, Anna