Nach ist eine Präposition, die den Dativ verlangt. Wenn du einen Satz mit nach bildest, müssen das Substantiv und der Artikel oder das Pronomen nach dieser Präposition im Dativ stehen. Nur dann ist der Satz korrekt.
Beispiel: “Sie haben das Spiel nach einer Stunde abgebrochen.”
Nach einer Stunde steht im Dativ, weil die Präposition nach einen Dativ verlangt.
In diesem Artikel lernst du, dass auf die Präposition nach immer der Dativ folgt. Anhand vieler Beispiele, Erklärungen und Grafiken zeige ich dir, dass die Bedeutung oder Verwendung der Präposition nach keine Rolle spielt, wenn es um den anschließenden Kasus geht.
Deshalb starten wir sofort! 🙂

Inhalt:
Welcher Fall nach der Präposition nach – Dativ oder Akkusativ?
Die Präposition nach kann unterschiedliche Bedeutungen haben. Sie kann sich auf einen Zeitpunkt, einen Ort oder einen Hinweis beziehen. Trotzdem folgt danach immer ein Dativ. Das erkläre ich dir gern etwas genauer und anhand von Beispielen:
Temporale Präposition nach mit Dativ
Du kannst nach als temporale Präposition nutzen, wenn du einen Zeitpunkt beschreiben möchtest. Dieser Zeitpunkt ist immer nach einem anderen Ereignis. In dem Fall kannst du auch oft nach dem Wann fragen.
Wir sind nach dem Film essen gegangen. (Wann sind wir essen gegangen? Nach dem Film. Der Film steht nach der Präposition im Dativ.)
Nach einer Stunde Wartezeit kam endlich der Bus. (Wann kam endlich der Bus? Nach einer Stunde Wartezeit. Eine Stunde Wartezeit steht wegen der Präposition nach im Dativ.)
Sie treffen sich nach der Schule. (Wann treffen sie sich? Nach der Schule. Auch hier steht die Schule im Dativ, weil das Substantiv mit Artikel auf die Präposition nach folgt.)
Ich werde nach der Ausbildung auf Weltreise gehen. (Wann werde ich auf Weltreise gehen? Nach der Ausbildung. Wiederum steht die Ausbildung im Dativ, weil das Substantiv mit Artikel nach der Präposition nach steht.)
Der Arzt kam nach einer Minute wieder zurück. (Wann kam der Arzt wieder zurück? Nach einer Minute. Aufgrund der Präposition nach steht eine Minute im Dativ.)
Er wird das Haus nach dem Winter renovieren. (Wann wird er das Haus renovieren? Nach dem Winter. Der Winter steht im Dativ, weil das Substantiv mit Artikel auf die Präposition nach folgt.)
Lokale Präposition nach mit Dativ
Nach kann auch eine lokale Präposition sein, dann kannst du nach dem Wohin fragen. Oftmals folgen auf die Präposition nach spezifische Orte, Länder, Regionen, Himmelsrichtungen oder Ortsadverbien. Auch wenn du hier manchmal keinen Artikel brauchst, bleibt das Substantiv, Pronomen oder Ortsadverb im Dativ.
Die Klasse fliegt nach Spanien. (Wohin fliegt die Klasse? Nach Spanien. Auch wenn Spanien keinen Artikel hat, ist das Substantiv im Dativ.)
Wir gehen nach Bayern. (Wohin gehen wir? Nach Bayern. Bayern steht nach der Präposition im Dativ, auch wenn kein Artikel darauf hinweist.)
Die Familie fährt nach Paris. (Wohin fährt die Familie? Nach Paris. Auch hier muss kein Artikel hin, trotzdem steht Paris im Dativ.)
Die Kinder gehen nach oben in ihr Zimmer. (Wohin gehen die Kinder? Nach oben. Wiederum ist nach eine lokale Präposition, auf die ein Dativ folgt.)
Die Wolken ziehen nach Norden. (Wohin ziehen die Wolken? Nach Norden. Hier kannst du nicht nach dem Norden sagen, trotzdem steht Norden auch ohne Artikel im Dativ.)
Sie laufen schnell nach Hause. (Wohin laufen sie schnell? Nach Hause. Obwohl der Ausdruck nach Hause keinen Artikel braucht, steht Haus im Dativ.
Es gibt Länder und Regionen, die du immer mit einem Artikel verwenden musst. Typische Beispiele sind die Schweiz oder die USA. Dann verwendest du nicht die Präposition nach, sondern in und den jeweiligen Artikel. Etwa so: “Wir reisen in die Schweiz.”
Modale Präposition nach mit Dativ
Zwar ist nach als modale Präposition eher selten, trotzdem wirst du sie ab und zu antreffen. Als modale Präposition weist nach auf etwas hin oder beschreibt ein Vorbild, wobei das anschließende Substantiv immer im Dativ steht – auch wenn teilweise kein Artikel vorhanden ist. Schau einmal, das meine ich:
Er hat das Projekt nach seinen Vorstellungen gestaltet. (Wonach hat er das Projekt gestaltet? Nach seinen Vorstellungen. Das Substantiv und Pronomen nach der Präposition stehen im Dativ.)
Die Studenten können das Zimmer nach Wunsch dekorieren. (Wonach können die Studenten das Zimmer dekorieren? Nach Wunsch. Hier folgt zwar kein Artikel oder Pronomen, trotzdem steht Wunsch nach der Präposition im Dativ.)
Die Veranstaltung verlief nach ihrem Plan. (Wonach verlief die Veranstaltung? Nach ihrem Plan. Wiederum folgt auf die Präposition nach ein Dativ.)
Die Schulung wird nach Plan stattfinden. (Wonach wird die Schulung stattfinden? Nach Plan. Zwar gibt es vor Plan keinen Artikel, trotzdem steht das Wort nach der Präposition im Dativ.)
Hamburg ist nach Berlin die bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands. (Wonach ist Hamburg die bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands? Nach Berlin. In diesem Satz setzt das Nach die zwei Städte in einer Beziehung und Berlin steht im Dativ, weil die Stadt auf die Präposition nach folgt.)
Das Team sollte meiner Meinung nach besser zusammenarbeiten. (Wonach sollte das Team besser zusammenarbeiten? Meiner Meinung nach. Hier siehst du eine Ausnahme in Bezug auf die Position der Präposition nach im Satz, weil sie dem Pronomen und Substantiv nachgestellt ist. Meine Meinung steht jedoch wieder im Dativ.
Meiner Meinung nach ist eine feste Wortverbindung, die in dieser Reihenfolge zusammengehört. In der spezifischen Verbindung wird die Präposition dem Pronomen und Substantiv nachgestellt. Das ist eine Ausnahme!
Verb mit Präposition nach und Dativ
Es gibt wie bei den Präpositionen auf, an oder in auch Verben, auf die die Präposition nach folgt. Zwar musst du solche Kombinationen aus Verb und nach auswendig lernen, aber das Substantiv oder Pronomen danach kannst du immer in den Dativ setzen. Das geht wie folgt:
Die Frau duftet nach tropischen Früchten. (duften nach + Dativ)
Der Kuchen schmeckt nach frischen Erdbeeren. (schmecken nach + Dativ)
Der Klient fragt nach dem Kundenservice. (fragen nach + Dativ)
Sie erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden. (sich erkundigen nach + Dativ)
Wir richten uns nach den älteren Personen der Reisegruppe. (sich richten nach + Dativ)
Die Kinder suchen nach einem Versteck. (suchen nach + Dativ)
Verwechsle die Präposition nach nicht mit dem Präfix eines Verbs, denn bei trennbaren Verben kann das Präfix auch alleine im Satz stehen. Im Satz: “Ich hole die Prüfung später nach” ist das Nach keine Präposition, sondern ein Präfix des Verbs nachholen. Weitere solche trennbaren Verben wären nachschauen, nachfragen, nachgeben oder nachdenken.
Zusammenfassung
- Nach ist keine Wechselpräposition, sondern verlangt immer nach dem Dativ. Du weißt jetzt also, dass nach der Präposition der Dativ folgen muss.(Wir gehen nach dem Film ins Bett.)
- Auch wenn auf die Präposition nach immer ein Dativ folgt, kann nach unterschiedliche Bedeutungen haben. Es kann eine temporale Präposition (nach einer Stunde, nach dem Sommer oder nach dem Schlafen), eine lokale Präposition (nach München, nach Hause oder nach Italien) oder eine modale Präposition (nach Plan, nach Wunsch oder meiner Meinung nach) sein.
- Einige Verben kannst du mit der Präposition nach verwenden. Auch in diesem Fall muss der Dativ auf die Präposition nach folgen. (Er duftet nach frischer Minze oder das schmeckt nach Vanille.)