Auf die Präposition in kann der Dativ oder der Akkusativ folgen, denn in ist eine Wechselpräposition. Kannst du nach dem Wo fragen, so folgt der Dativ. Bietet sich eher die Frage nach dem Wohin an, dann verwendest du nach in den Akkusativ.
Beispiel: “Ich gehe in die Schule und lerne in dem Schulzimmer Mathematik.”
In die Schule steht im Akkusativ, weil du nach dem Wohin fragen kannst, also: Wohin gehe ich?
In dem Schulzimmer ist im Dativ, weil die Frage lautet: Wo lerne ich?
Ich habe dir diesen Artikel verfasst, um dir genau zu erklären, wann du nach in den Dativ und wann den Akkusativ verwendest. Viele Erklärungen, Beispiele und Grafiken helfen dir, in Zukunft den richtigen Kasus nach in zu wählen.
Los geht’s! 🙂
Inhalt:
Welcher Fall nach in – Dativ oder Akkusativ?
In ist eine klassische Wechselpräposition. Das heißt, dass je nach Bedeutung des Satzes ein Dativ oder ein Akkusativ folgt. Andere Wechselpräpositionen sind beispielsweise an, auf oder vor. Im Folgenden schauen wir uns genau an, wann du den Dativ und wann den Akkusativ nutzen solltest.
In mit Dativ
Bei in mit Dativ geht es um eine Position, einen Ort oder eine Ruhelage. In diesem Zusammenhang ist in eine lokale Präposition und du kannst nach dem Wo fragen. Schau dir doch dazu die Beispiele an:
Ich bin in der Bibliothek. (Wo bin ich? In der Bibliothek. Die Bibliothek steht im Dativ.)
Die Katze schläft in der Box. (Wo schläft die Katze? In der Box. Die Box steht im Dativ.)
Die Blumen sind in der Vase. (Wo sind die Blumen? In der Vase. Die Vase steht im Dativ.)
Er lebt in einem kleinen Dorf. (Wo lebt er? In einem kleinen Dorf. Das kleine Dorf steht im Dativ.)
Die Kinder sitzen in der ersten Reihe. (Wo sitzen die Kinder? In der ersten Reihe. Die erste Reihe steht im Dativ.)
Die Antwort steht im Buch. (Wo steht die Antwort? Im Buch. Das Buch steht im Dativ.)
Sie essen im neuen Restaurant. (Wo essen sie? Im neuen Restaurant. Das neue Restaurant steht im Dativ.)
Das Wasser ist in der Flasche. (Wo ist das Wasser? In der Flasche. Die Flasche steht im Dativ.)
In mit Akkusativ
Wenn auf die lokale Präposition in ein Akkusativ folgt, dann geht es um eine Richtung oder eine Handlung. Du kannst in dem Fall nach dem Wohin fragen. Damit du den Unterschied kennenlernst, habe ich dir die vorherigen Beispiele verändert.
Ich gehe in die Bibliothek. (Wohin gehe ich? In die Bibliothek. Die Bibliothek steht im Akkusativ.)
Die Katze springt in die Box zum Schlafen. (Wohin springt die Katze zum Schlafen? In die Box. Die Box steht im Akkusativ.)
Die Frau stellt die Blumen in die Vase. (Wohin stellt die Frau die Blumen? In die Vase. Die Vase steht im Akkusativ.)
Er zieht in ein kleines Dorf. (Wohin zieht er? In ein kleines Dorf. Das kleine Dorf steht im Akkusativ.)
Die Kinder setzen sich in die erste Reihe. (Wohin setzen sich die Kinder? In die erste Reihe. Die erste Reihe steht im Akkusativ.)
Ich schreibe die Antwort ins Buch. (Wohin schreibe ich die Antwort? Ins Buch. Das Buch steht im Akkusativ.)
Sie gehen ins neue Restaurant. (Wohin gehen sie? Ins neue Restaurant. Das neue Restaurant steht im Akkusativ.)
Das Wasser tropft in die Flasche. (Wohin tropft das Wasser? In die Flasche. Die Flasche steht im Akkusativ.)
Hast du die Kombination in + dem oder in + das, musst du die zwei Wörter zusammenfassen. Aus in + dem wird im und aus in + das wird ins.
Die bisherigen Beispiele haben sich auf in als lokale Präposition bezogen. Wenn in aber eine Zeit, ein Ereignis oder eine Zeitspanne angibt, wird es etwas komplizierter. Deshalb erkläre ich dir die temporale Präposition in etwas genauer.
In als temporale Präposition mit Akkusativ oder Dativ
In als temporale Präposition verlangt ebenfalls den Dativ und den Akkusativ. Hier spielt es eine Rolle, was die Präposition genau ausdrückt. Weist die Präposition auf eine spezifische Zeitspanne hin, dann brauchst du den Akkusativ. Oftmals kannst du den Satz mit bis ergänzen oder nach bis wann fragen. Ist ein Ereignis oder eine Handlung in oder nach einer Zeitspanne gemeint, folgt der Dativ und du kannst nach dem Wann fragen. Das hört sich vielleicht etwas kompliziert an, ich weiß. Deshalb folgen einige Beispiele für dich:
In als temporale Präposition mit Dativ | In als temporale Präposition mit Akkusativ |
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Die Ausstellung ist im Frühling und im Sommer geöffnet. (Wann ist die Ausstellung geöffnet? Im Frühling und im Sommer.) | Die Ausstellung ist (bis) in den Sommer geöffnet. (Bis wann ist die Ausstellung geöffnet? Bis in den Sommer.) |
Sie feiert ihren Geburtstag in der Nacht. (Wann feiert sie ihren Geburtstag? In der Nacht.) | Sie feiert ihren Geburtstag (bis) in die Nacht hinein. (Bis wann feiert sie ihren Geburtstag? Bis in die Nacht hinein.) |
Er hat seine Leidenschaft für Kunst in der Kindheit entdeckt. (Wann hat er seine Leidenschaft für Kunst entdeckt? In der Kindheit.) | Seine Leidenschaft für Kunst reicht zurück (bis) in die Kindheit. (Bis wann reicht seine Leidenschaft für Kunst zurück? Bis in die Kindheit.) |
Die Schule ist im Juni zu Ende. (Wann ist die Schule zu Ende? Im Juni.) | Das Schuljahr geht (bis) in den Juni. (Bis wann geht das Schuljahr? Bis in den Juni.) |
Verb mit Präposition in – Dativ oder Akkusativ?
Weitere Ausnahmen musst du berücksichtigen, wenn die Präposition in zu einem Verb gehört. Dann kannst du nicht immer nach der klassischen Regel gehen, sondern musst genau wissen, welchen Kasus das Verb + in verlangt. Das erkläre ich dir genauer.
Verb mit in und Dativ
Es gibt Verben mit einer Präposition, die du mit in kombinieren musst. Anschließend verlangen solche Verben mit in einen Dativ. Dann sieht die Struktur so aus: Verb + in + Dativ. Zur Veranschaulichung habe ich einige Beispiele für dich:
Das Büro befindet sich in der dritten Etage. (sich befinden in + Dativ)
Ich habe mich in der Adresse geirrt. (sich irren in + Dativ)
Sein Erfolg besteht in harter Arbeit. (bestehen in + Dativ)
Die Lehrerin unterrichtet in Mathematik. (unterrichten in + Dativ)
Die Experten beraten in Fragen der Umweltpolitik. (beraten in + Dativ)
Er engagiert sich in der lokalen Gemeinschaft. (sich engagieren in + Dativ)
Verb mit in und Akkusativ
Andere Verben, auf die ein in folgt, verlangen dagegen einen Akkusativ. Dann sieht die Struktur so aus: Verb + in + Akkusativ. Auch hierzu habe ich dir einige Beispiele:
Er verliebt sich in seine Chefin. (sich verlieben in + Akkusativ)
Die Eltern investieren viel Zeit in die Erziehung ihrer Kinder. (investieren in + Akkusativ)
Die Diebe sind in mein Haus eingebrochen. (einbrechen in + Akkusativ)
Sie sind in Schwierigkeiten geraten. (geraten in + Akkusativ)
Der Frosch hat sich in einen Prinzen verwandelt. (sich verwandeln in + Akkusativ)
Die Diskussion artete in einen Streit aus. (ausarten in + Akkusativ)
Damit du beim Schreiben oder Reden keine Fehler machst, solltest du solche Kombinationen mit Verb und Präposition auswendig lernen. Wichtig ist dabei, dass du auch direkt den dazugehörigen Fall lernst.
Zusammenfassung
- In ist eine Wechselpräposition, auf die ein Dativ und ein Akkusativ folgen kann. Wenn du eine Position oder einen Ort beschreiben möchtest und nach dem Wo fragen kannst, nutzt du den Dativ (Die Kinder sind im Garten.) Fragst du nach dem Wohin und geht es eher um eine Handlung, dann folgt auf die Präposition in ein Akkusativ (Die Kinder gehen in den Garten.)
- In kann abgesehen von der Verwendung als lokale Präposition auch eine temporale Präposition sein. Auch dann können beide Fälle nach in stehen. Kannst du nach dem Wann fragen, brauchst du den Dativ (Ich gehe in den Sommerferien nach Italien.) Wenn du ein bis einschieben oder nach bis wann fragen kannst, brauchst du den Akkusativ (Ich habe die Sprache bis in die Sommerferien geübt.)
- Es gibt Verben mit der Präposition in, die einen spezifischen Fall verlangen (sich verlieben in + Akkusativ oder sich irren in + Dativ). Da solche Verben mit Präposition nicht einer gewissen Logik folgen, solltest du die Verben mit in und passendem Kasus auswendig lernen.