An ist eine Wechselpräposition, sodass du je nach Satz den Dativ oder Akkusativ verwenden musst. Kannst du nach dem Wo fragen, setzt du das Substantiv oder Pronomen nach an in den Dativ. Passt eher die Frage nach dem Wohin, dann folgt der Akkusativ.
Beispiel: “Sie setzt sich an den Tisch und wartet am Tisch auf einen Freund.”
An den Tisch ist im Akkusativ, denn du fragst: “Wohin setzt sie sich?” und die Antwort ist an den Tisch. Sie wartet am Tisch setzt sich aus an + dem zusammen und ist im Dativ, da die dazugehörige Frage lautet: “Wo wartet sie auf einen Freund?” Die passende Antwort ist am Tisch.
Wechselpräpositionen sind nicht kompliziert, wenn du das Prinzip verstanden hast. Deshalb erkläre ich dir in diesem Text, wann auf die Präposition an der Dativ folgt und wann du den Akkusativ verwenden musst.
Viele Beispiele, Erklärungen und Grafiken helfen dir beim Verständnis, wobei ich dir am Schluss alle wichtigen Aussagen zusammenfasse.
Inhalt:
Welcher Fall nach an – Dativ oder Akkusativ?
Es können beide Fälle, also Dativ und Akkusativ, nach der Präposition an stehen. Denn an ist wie zwischen, auf oder in eine Wechselpräposition. Damit du in Zukunft genau weißt, welchen Kasus du wählen sollst, gehen wir auf beide Fälle etwas genauer ein.
An mit Dativ
An kann als lokale Präposition die Position einer Person oder einer Sache angeben. In dem Fall benötigst du den Dativ und kannst nach dem Wo fragen. An ist auch eine temporale Präposition, die einen Zeitpunkt beschreiben kann. Auch in der Verwendung folgt der Dativ und du fragst nach dem Wann. Hier ein paar Beispiele dazu.
Ich warte an der Haltestelle auf den Bus. (Wo warte ich auf den Bus? An der Haltestelle. Hier ist an eine lokale Präposition mit Dativ.)
Die Kinder spielen am Fluss. (Wo spielen die Kinder? Am Fluss. Lokale Präposition an mit Dativ.)
Die Lampe steht am Schrank. (Wo steht die Lampe? Am Schrank. Lokale Präposition an mit Dativ.)
Das Auto parkt an der Straßenecke. (Wo parkt das Auto? An der Straßenecke. Lokale Präposition an mit Dativ.)
Wir gehen am Montag nach Dortmund. (Wann gehen wir nach Dortmund? Am Montag. Temporale Präposition an mit Dativ.)
Er hat ein romantisches Dinner am Wochenende geplant. (Wann hat er ein romantisches Dinner geplant? Am Wochenende. Temporale Präposition an mit Dativ.)
An mit Akkusativ
Wenn du nicht nach dem Wo, sondern nach dem Wohin fragen kannst, dann ist an eine lokale Präposition mit Akkusativ. Sie gibt dann eine Richtung an, wie du anhand der nächsten Beispiele siehst.
Wir gehen an den Strand. (Wohin gehen wir? An den Strand. Hier ist an eine lokale Präposition mit Akkusativ.)
Sie fahren an die Küste. (Wohin fahren sie? An die Küste. Lokale Präposition mit Akkusativ.)
Der Hund springt an den Zaun, um zu bellen. (Wohin springt der Hund, um zu bellen? An den Zaun. Lokale Präposition mit Akkusativ.)
Die Lehrerin stellt die Pflanze an das Fenster. (Wohin stellt die Lehrerin die Pflanze? An das Fenster. Lokale Präposition mit Akkusativ.)
Sie trägt die Blumen an das Grab. (Wohin trägt sie die Blumen? An das Grab. Lokale Präposition mit Akkusativ.)
Das Kind wirft den Ball an die Wand. (Wohin wirft das Kind den Ball? An die Wand. Lokale Präposition mit Akkusativ.)
Die Kombinationen aus an + dem und an + das musst du zusammensetzen und kürzen. Das bedeutet, dass aus an + dem das Wort am und aus an + das das neue Wort ans wird.
Verb mit Präposition an – Dativ oder Akkusativ?
Wie du vielleicht schon weißt, gibt es Präpositionen, die fest an ein Verb geknüpft sind. So findest du auch Verben mit der Präposition an vor. Je nach Verb musst du nach der Präposition den Dativ oder Akkusativ verwenden. Aber das erkläre ich dir jetzt genauer.
Verb mit an und Dativ
Manchmal gibt es in einem Satz die Struktur Verb + an. Dann ist es ein Verb mit fester Präposition, die du nicht weglassen darfst. Einige dieser Kombinationen verlangen anschließend nach dem Dativ, wie du in den folgenden Beispielen siehst.
Sie arbeitet an einem neuen Projekt. (arbeiten an + Dativ)
Er nimmt an der Konferenz teil. (teilnehmen an + Dativ)
Es liegt an dir, dass ich traurig bin. liegen an + Dativ)
Sie verzweifelt an der komplizierten Aufgabe. (verzweifeln an + Dativ)
Ich studiere an der Universität in Berlin. (studieren an + Dativ)
Der Autor schreibt an einem neuen Buch. (schreiben an + Dativ)
Verb mit an und Akkusativ
Es gibt aber auch Verben mit der Präposition an, die nach einem Akkusativ verlangen. Dann hast du die Struktur Verb + an + Akkusativ im Satz. Hier ein paar Beispiele dazu.
Ich denke an meinen Urlaub nächste Woche. (denken an + Akkusativ)
Ich erinnere mich an unsere gemeinsame Zeit. (sich erinnern an + Akkusativ)
Der Park grenzt an die Schule. (grenzen an + Akkusativ)
Du kannst dich bei Fragen an mich wenden. (sich wenden an + Akkusativ)
Ich glaube fest an dich. (an jemanden glauben + Akkusativ)
Ich gewöhne mich langsam an das neue Umfeld. (sich gewöhnen an + Akkusativ)
Du kannst bei Verben mit Präposition nur selten den Kasus mithilfe der Fragen wo oder wohin herausfinden. Stattdessen solltest du solche Verben mit Präposition direkt mit dem richtigen Fall auswendig lernen.
An als Präpositionaladverb
Du hast anhand der vielen Beispiele schon gesehen, dass nach einem Verb mit Präposition an immer ein Substantiv oder Pronomen folgen muss – sonst ergibt der Satz keinen Sinn. Wenn dir dieser Zusatz aber fehlt oder du ihn gezielt weglassen willst, kannst du aus der Präposition an ein Präpositionaladverb machen. Das geht so.
Beispielsätze | Beispielsätze mit an als Präpositionaladverb |
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Sie arbeitet an einem neuen Projekt. (Woran arbeitet sie? An einem neuen Projekt.) | Sie arbeitet daran. (An einem neuen Projekt ersetzt du durch das Präpositionaladverb daran.) |
Er nimmt an der Konferenz teil. (Woran nimmt er teil? An der Konferenz.) | Er nimmt daran teil. (An der Konferenz ersetzt du durch das Präpositionaladverb daran.) |
Ich denke an meinen Urlaub nächste Woche. (Woran denke ich? An meinen Urlaub nächste Woche.) | Ich denke daran. (An meinen Urlaub nächste Woche ersetzt du durch das Präpositionaladverb daran.) |
Der Park grenzt an die Schule. (Woran grenzt der Park? An die Schule.) | Der Park grenzt daran. (An die Schule ersetzt du durch das Präpositionaladverb daran.) |
Zusammenfassung
- An ist eine Wechselpräposition, auf die ein Dativ oder ein Akkusativ folgen kann. Nutzt du an zur Angabe einer Position, folgt der Dativ und du kannst nach dem Wo fragen (Das Bild hängt an der Wand.) Fragst du mit Wohin und beschreibt die Präposition eher eine Richtung, dann setzt du das Substantiv oder Pronomen in den Akkusativ (Ich hänge das Bild an die Wand.)
- Bei Verben mit der Präposition an kannst nicht immer mit den zwei Fragen einen logischen Fall ableiten. Stattdessen solltest du das Verb mit der Präposition und dem korrekten Kasus lernen. (arbeiten an + Dativ, teilnehmen an + Dativ und studieren an + Dativ oder sich erinnern an + Akkusativ, sich wenden an + Akkusativ und sich gewöhnen an + Akkusativ)
- Folgt auf das Verb mit Präposition kein Substantiv oder Pronomen, dann ersetzt du den kompletten Teil mit einem Präpositionaladverb. Dabei spielt der Fall eine untergeordnete Rolle. Bei der Präposition an wäre das daran. (Ich denke an den Unfall – Ich denke daran.)