Was bedeutet „Satzklammer“ und warum brauchst du sie in der deutschen Sprache? Das erfährst du in dieser Lektion.
Du lernst auch, aus welchen Teilen sie besteht und wie sie verwendet wird. Zum Schluss kannst du dein Wissen in den Übungen zu den Sätzen mit der Satzklammer testen.
Inhalt:
Was ist eine „Satzklammer“? – einfache Erklärung
Bei dem Begriff „Satzklammer“ geht es darum, dass die Teile in einem Satz von zwei Wörtern umschlossen werden. Was bedeutet das genau? Schau mal: Manchmal besteht das Prädikat in deutschen Sätzen aus zwei Verben oder aus einem zweiteiligen Verb, z. B.:
- „Ich [mache das Fenster auf].“ (1. ein Verb + 2. ein Präfix)
- „Er [muss immer selber kochen].“ (1. ein Modalverb + 2. ein Vollverb)
Diese zwei Teile von dem Prädikat umschließen (umklammern) andere Satzteile und bilden eine Satzklammer. Immer wenn du „Satzklammer“ hörst, denke an einen Zaun mit zwei Pforten: der Eingang = das konjugierte Verb; der Ausgang = der zweite Prädikatsteil am Satzende.
Wie sieht ein Satz mit der Satzklammer aus?
Ein typischer Satz mit der Satzklammer wird wie folgt gebildet:
- ein konjugiertes Verb (an der 2. Position)
- weitere Wörter im Satz
- ein Präfix oder ein zweites Verb im Infinitiv (am Satzende)
Das Subjekt (wer? was?) bleibt außerhalb unseres „Zaunes“ (es steht an erster Stelle im Satz).
Beispiele:
„Ich gehe mit meiner Schwester spazieren.“
„Ich stehe spät auf.”
Um den Begriff “Satzklammer” noch besser zu verstehen, solltest du auch wissen, wie man deutsche Sätze bildet – klicke hier und lerne mehr über deutsche Aussagesätze.
Satzklammern sind in den Sätzen zu finden, wo das Prädikat (das Verb) aus zwei Wörtern besteht:
# bei trennbaren Verben (sie haben eine Vorsilbe – ein Präfix, das sich vom Verb trennt), z. B. auf-stehen, zu-machen, weg-fahren
- „Ich mache das Fenster zu.“
# bei Modalverben wie: müssen, können, wollen etc.
- „Du musst nicht so laut sprechen.“
# in der Vergangenheit im Perfekt
- „Sie hat mir eine Geschichte erzählt.“
# in der Zukunft im Futur I
- „Ich werde meine Oma besuchen.“
# in den Passivsätzen
- „Der Schweinebraten wird bei uns jeden Sonntag gegessen.“
Was kann man nicht als eine Satzklammer bezeichnen?
Satzklammern gibt es in der Regel in den Hauptsätzen und nicht in den Nebensätzen. Schau mal:
Das ist ein Beispielsatz mit der Satzklammer:
- „Ich räume seit zwei Stunden auf.“ (der Hauptsatz)
Das ist ein Beispielsatz ohne Satzklammer:
- „Ich bin müde, weil ich seit zwei Stunden aufräume. (der Nebensatz, in dem sich das Präfix vom Verb nicht trennt. Es fehlt hier also eine „Pforte” von unserem Zaun.
Satzklammer – Zusammenfassung
- Satzklammern gibt es in Sätzen mit zwei Verben oder mit einem trennbaren Verb, von dem sich sein Präfix trennt.
- Das konjugierte Verb steht an zweiter Stelle im Satz.
- Das Präfix bzw. das zweite Verb geht ans Ende des Satzes und umschließt zusammen mit dem weiteren Prädikatsteil andere Wörter im Satz.
Satzklammer – Übungen
„Satzklammer“ online üben! Klicke hier für unsere kostenlosen Übungsaufgaben (mit Lösungen). Ohne nervige Registrierung einfach online lernen:
Häufige Fragen
Unter dem Begriff „Satzklammer” versteht man in der deutschen Grammatik das Prädikat (Verb), das aus zwei Teilen besteht und weitere Wörter im Satz mit sozusagen einem Zaun umgibt. Das ist z. B. dann der Fall, wenn der Satz ein trennbares Verb enthält, z. B. „aufstehen” – “Ich stehe früh auf”. In diesem Satz bildet “stehe” eine Eingangspforte und “auf” ist der Ausgang.
Wie in jedem typischen deutschen Satz steht das Subjekt (Person) am Anfang. Direkt dahinter steht das konjugierte Verb (der erste Teil der Satzklammer), danach weitere Satzglieder und ganz am Ende der zweite Teil der Satzklammer, z. B. das Präfix von dem trennbaren Verb. Ein Beispiel: “Er macht das große Fenster in der Küche auf.”
Die Satzklammer gibt es in Sätzen mit einem zweiteiligen Prädikat, z. B. bei Verben aus zwei Wörtern ( z. B. Verb mit einem Präfix), bei Modalverben (Vollverb + Modalverb), in der Zeitform Perfekt (Hilfsverb + Partizip II), in der Zeitform Futur I (Hilfsverb + Vollverb), im Passiv („werden/sein” + Partizip II).
So lernst du sinnvoll weiter:
Na, alles so weit verstanden? Super! Wenn du dein Wissen erweitern willst, habe ich noch einige Themen für dich vorbereitet:
- Aussagesatz (Ich besuche dich morgen. Erfahre, was genau ein Aussagesatz ist und wie du ihn Aussagesatz bilden kannst.)
- Hauptsatz und Nebensatz (Ich hoffe, dass du mich besuchst. Hier lernst du einen Hauptsatz von einem Nebensatz zu unterscheiden.)
- Trennbare und untrennbare Verben (Ich besuche meine Freunde. Kommst du mit? In dieser Lektion erkläre ich dir den Unterschied zwischen trennbaren und untrennbaren Verben.)
- Modalverben (Ich will meine Freunde besuchen. Mit dem Modalverb “wollen” kannst du einen Wunsch ausdrücken. Welche weiteren Modalverben es gibt und was sie bedeuten, erfährst du hier.)
- Zeitformen im Deutschen (Ich habe meine Freunde besucht. Das Perfekt ist eine Zeitform im Deutschen. In dieser Lektion bekommst du einen Überblick über alle Zeitformen.)
Möchtest du noch mehr lernen? Hier findest du eine Übersicht all meiner Grammatikerklärungen: Deutsche Grammatik einfach erklärt