Nomen-Verb-Verbindungen kommen in der deutschen Grammatik häufig vor. Sie helfen dir, ein Verb anders auszudrücken und erweitern deinen Wortschatz.
Zum Beispiel: “Kann ich dich etwas fragen?” oder “Kann ich dir eine Frage stellen?”
In diesem Beitrag erfährst du, was Nomen-Verb-Verbindungen sind und welche von denen im Alltag am meisten verwendet werden.
Zum Schluss habe ich für dich interaktive Übungen zu unterschiedlichen Nomen-Verb-Verbindungen vorbereitet.
Inhalt:
Was sind Nomen-Verb-Verbindungen?
Was steckt hinter dem Begriff „Nomen-Verb-Verbindungen”? Es geht dabei um feste Verbindungen: Nomen + Verb.
Das Nomen spielt in dieser „Beziehung“ die Hauptrolle und das Verb hilft ihm nur.
Warum? Denn die Bedeutung einer konkreten Nomen-Verb-Verbindung „steckt“ in dem Nomen, z. B.:
- Nomen-Verb-Verbindung „zu Ende bringen” = Verb „beenden”
- Nomen-Verb-Verbindung „eine Antwort geben” = Verb „antworten“
- Nomen-Verb-Verbindung „eine Frage stellen“ = Verb „fragen“
In den obigen Beispielen haben sowohl die Nomen-Verb-Verbindungen als auch die Verben die gleiche Bedeutung.
Weißt du, welche Nomen-Verb-Verbindungen am meisten verwendet werden? Das erfährst du gleich.
Was musst du über Nomen-Verb-Verbindungen wissen?
Die Deutschen benutzen die Nomen-Verb-Verbindungen ziemlich oft, auch in der Umgangssprache. In der folgenden Tabelle habe ich für dich die „populärsten“ Nomen-Verb-Verbindungen vorbereitet.
Aber… bevor du dir die Tabelle anschaust – lies zuerst folgende Hinweise zum besseren Verständnis der Auflistung:
# manche Nomen-Verb-Verbindungen stehen alleine (ohne Präposition), z. B.:
- einen Fehler machen: „Er macht einen großen Fehler.“
- Platz nehmen: „Nehmen Sie bitte Platz.“
# nach einigen Nomen-Verb-Verbindungen musst du einen konkreten Fall (Kasus) verwenden, z. B.:
- in Ruhe lassen (Akk.): „Lass mich bitte in Ruhe.“
- Hilfe leisten (Dat.): „Sie leistet meiner Mutter große Hilfe.“
„mich“ steht im Akkusativ und „meiner Mutter“ im Dativ
# manche Nomen-Verb-Verbindungen verlangen eine konkrete Präposition und einen konkreten Fall, z. B.:
- Lust haben auf + Akk.: „Ich habe Lust auf einen Eiskaffee.“
- auf der Suche sein nach + Dat.: „Ich bin auf der Suche nach einer Wohnung.“
Einige Nomen-Verb-Verbindungen mit einer Präposition kannst du durch einen Satz ersetzen, z. B. statt „Ich habe Lust auf einen Eiskaffee.” kannst du sagen: „Ich habe Lust, einen Eiskaffee zu trinken.”
Häufig verwendete Nomen-Verb-Verbindungen – Liste
In der folgenden Liste siehst du häufig verwendete Nomen-Verb-Verbindung in der deutschen Sprache:
Ausgewählte Nomen-Verb-Verbindungen im Deutschen
Nomen-Verb-Verbindungen Präposition + Fall Bedeutung
eine Entscheidung treffen sich entscheiden
Platz nehmen sich setzen
in Erfüllung gehen sich erfüllen
einen Beruf ausüben arbeiten, tätig sein
einen Fehler machen / begehen etw. falsch machen
sich Mühe geben sich bemühen
in der Lage sein etw. können
Hoffnung haben hoffen
ein Angebot ablehnen /annehmen ein Angebot (nicht) akzeptieren
in Kauf nehmen hinnehmen / akzeptieren
Hilfe leisten (Dat.) jemandem helfen
in Ruhe lassen (Akk.) jemanden nicht stören
in Anspruch nehmen (Akk.) verwenden
zu Ende bringen (Akk.) beenden
Bescheid geben / sagen (Dat.) jemanden informieren
einen Rat geben (Dat.) jemandem etw. raten / empfehlen
einen Vorschlag machen (Dat.) etw. vorschlagen
einen Wunsch erfüllen (Dat.) tun, was sich jemand wünscht
(keine) Ahnung haben von + Dat. (nicht) wissen
Abschied nehmen von + Dat. sich verabschieden
Bescheid wissen über + Akk. etw. wissen / informiert sein
sich Gedanken machen über + Akk. nachdenken / überlegen
ein Recht haben auf + Akk. die Berechtigung haben
einen (guten/schlechten etc.) Eindruck machen auf + Akk. jemanden beeindrucken / jmdm. (nicht) gefallen
einen Antrag stellen auf + Akk. etw. beantragen
Lust haben auf + Akk. sich etw. wünschen / wollen
Rücksicht nehmen auf + Akk. etw. berücksichtigen
Vorbereitungen treffen für + Akk. sich vorbereiten
Verständnis haben für + Akk. etw. verstehen
die Verantwortung übernehmen für + Akk. sich einer Sache annehmen
sich (keine) Sorgen machen um + Akk sich sorgen / sich ängstigen / unruhig werden
Angst haben vor + Dat. sich ängstigen
auf der Suche sein nach + Dat. etw. suchen
(kein) Interesse haben an + Dat. an etw. (nicht) interessiert sein
Beispiele für die Verwendung von Nomen-Verb-Verbindungen
Hier habe ich für dich einige Beispielsätze mit den Nomen-Verb-Verbindungen aus der Tabelle.
- „Wohin fahren wir in den Urlaub? Wir müssen endlich eine Entscheidung treffen!“
- „Ich bin nicht in der Lage, dir zu helfen.“
- „Kannst Du mir einen Rat geben?“
- „Mein neuer Chef hat auf mich einen guten Eindruck gemacht.“
- „Wir kommen etwas später. Haben Sie bitte Verständnis für unsere Verspätung.“
Nomen-Verb-Verbindungen – Zusammenfassung
- Nomen-Verb-Verbindungen sind feste Verbindungen: ein Nomen + ein Verb.
- Eine Nomen-Verb-Verbindung kann man oft durch ein Verb mit der gleichen Bedeutung ersetzen.
- Einige Nomen-Verb-Verbindungen verlangen eine konkrete Präposition und einen konkreten Fall.
Nomen-Verb-Verbindungen – Übungen
Übung macht den Meister! Wir haben für dich zahlreiche Übungsaufgaben mit Lösungen zum Thema „Nomen-Verb-Verbindungen“ vorbereitet. Kostenlos und ohne Registrierung! Einfach hier klicken und mit dem Lernen beginnen:
Häufige Fragen
Das sind feste Verbindungen von Nomen und Verben. Man kann sie auch oft durch ein Verb ersetzen, z. B. die Nomen-Verb-Verbindung „Hilfe leisten” hat die gleiche Bedeutung wie das Verb „helfen”.
Man könnte denken, dass Nomen-Verb-Verbindungen eigentlich unnötig sind, da sie einfach durch ein Verb zu ersetzen sind. Sie sind jedoch sehr nützlich – sie erweitern den Wortschatz und man vermeidet Wiederholungen in der Aussage. Die Nomen-Verb-Verbindungen werden sowohl in der offiziellen Sprache als auch in der Alltagssprache häufig verwendet.
Einige Beispiele für Nomen-Verb-Verbindungen sind: Hilfe leisten (helfen), eine Entscheidung treffen (sich entscheiden), eine Frage stellen (fragen), eine Antwort geben (antworten), Hoffnung haben (hoffen), Angst haben (sich ängstigen).
Zwei Beispiele sind: 1. Er stellt viele Fragen. 2. Ich habe Hoffnung, dass du kommst.
Weitere Lektionen zum Thema:
Bist du auf der Suche nach mehr Informationen? Dann schau dir mal diese Themen an, die ich für dich zusammengestellt habe:
- Die vier Fälle (Kasus) (Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ – Wann du welchen Fall brauchst, erfährst du hier.)
- Akkusativ (Ich habe Lust auf einen Eiskaffee. Hier findest du alles Wichtige über den vierten Fall im Deutschen.)
- Dativ (Hast du Angst vor dem Dativ? Mach dir keine Sorgen! Er ist gar nicht so schwer, wie du hier erfahren wirst.)
- Artikel deklinieren (Die Frage ist schwierig. Ich kann mit der Frage nichts anfangen. Warum wird “die” zu “der”. Das zeige ich dir in dieser Lektion.)
- Präpositionen (auf, für, vor – Hier bekommst du einen Überblick über die Präpositionen im Deutschen.)
Willst du weiterlernen? Hier findest du eine Übersicht all meiner Grammatikerklärungen: Deutsche Grammatik einfach erklärt
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich finde Ihre Website sehr interessant, nützlich und hilfreich
Können Sie bitte mich mit den Informationen über Deutsche Grammatik unterstützen?
Ich bin nämlich als Deutschlehrer in meinem Heimatland tätig.
Darf ich mich bei Fragen an Sie wenden ?
Es wäre sehr nett von Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
Aflatoun
Lieber Aflatoun, selbstverständlich! Ich freue mich schon auf deine Fragen 🙂 In welchem Land unterrichtest du Deutsch?
Liebe Grüße
Leicht zu verstehen danke
Das freut uns sehr! 🙂 Liebe Grüße
Eine nützliche Liste! Könnten Sie mir bitte einen Rat geben? Wie kann ich mich mit dieser Forme vertraut machen? Es gibt viele und ich bin mir nicht sicher, ob ich alles erinnern kann.
Sehr gut
ich finde sie sowohl zuverlässig als auch außergewöhnlich
Hi Alan, vielen Dank für deine netten Worte! Ich wünsche dir viel Spaß beim Deutschlernen. Liebe Grüße
Ich danke Ihnen vielmals. Ich habe viel gelernt. Das ist sehr nützlich.
Hallo Lahiru,
vielen Dank für das Feedback. Und viel Erfolg weiterhin beim Deutschlernen.
Gruß
Anna
Tausend Dank, das hat mir große Hilfe geleistet.
Vor allem möchte ich Ihnen für die erklärende Arbeit danken. Es fällt mir so schwer, alles im Gedächtnis zu behalten. Mein Problem sind die Verbindungen von Präfixen und Verben. Könnten Sie mir einen Tipp geben, wie ich diese Sprache besser lernen kann?
Hallo Cemil,
einen “Geheim-Tipp” gibt es hier leider nicht. Die trennbaren Verben machen vielen Deutschlernern Probleme. Ich hatte die Probleme auch! Bleib dran! Irgendwann wird es besser.
Es kann helfen, die Verben immer im Kontext zu lernen, also mit Sätzen.
Schau dir dazu auch noch mal meine Seite an: Trennbare Verben
Liebe Grüße
Anna