Das Pronomen „es” ist definitiv außergewöhnlich. Es hat vielmehr Funktionen als alle anderen Pronomen in der deutschen Grammatik.
In diesem Beitrag erfährst Du alles über das Pronomen „es“ und lernst an einfachen Beispielen, wann und wie man es verwendet.
Möchtest Du Dein Wissen prüfen? Am Ende dieser Lektion findest Du Übungen zum Pronomen „es“.
Inhalt:
Was musst Du über das Pronomen „es” wissen?
Erinnerst Du Dich an die Deklination von Personalpronomen: „ich”, „du” „er /sie / es” usw.? Wie du siehst, gehört auch „es“ zu dieser Gruppe. Das Pronomen „es“ kann jedoch auch „unpersönlich“ sein. Was bedeutet das? Schau mal:
- „Da sitzt ein Kind. Es spielt.“ – in diesem Beispiel ersetzt „es”, als Personalpronomen, das (neutrale!) Nomen „das Kind”
- „Es regnet.” – in diesem Satz ist „es” unpersönlich – solche Verben, wie „regnen” sind unpersönlich und müssen immer mit „es“ stehen
Verschiedene Funktionen von dem Pronomen „es“ – kennst Du sie?
Das Pronomen „es“ kann unterschiedlich gebraucht werden, z. B.:
- als Personalpronomen ersetzt „es“ neutrale Nomen (das sächliche Geschlecht) in der 3. Person Singular
- „Dieses Mädchen ist seine Tochter. Wie heißt es?“ (das Mädchen = es)
- „Auf dem Tisch liegt mein Buch. Es ist sehr interessant.“ (das Buch = es)
- als Begleiter bei unpersönlichen Verben
In der deutschen Grammatik sind das Subjekt (die handelnde Person) und das Prädikat (das Verb) im Satz obligatorisch, z. B. „Die Frau schläft.“ Manchmal ist das Subjekt unbekannt oder nicht näher bestimmt – dann musst Du „es“ verwenden, z. B.:
- „Es klingelt an der Tür.” (wer klingelt? das wissen wir nicht, deswegen „es”)
Es gibt noch andere Möglichketen, um nicht näher bekannte Personen/ Sachen zu beschreiben. Klicke hier und erfahre mehr zum Thema “Indefinitpronomen”.
Wann verwendet man “es”?
In folgenden Fällen musst Du „es“ verwenden:
# bei Verben, die das Wetter beschreiben
- „es schneit”, „es donnert”, „es blitzt”
- „es ist sonnig“, „es ist bewölkt“, „es ist windig“
# bei Verben, die ein persönliches Befinden oder Sinneseindrücke beschreiben, wenn die handelnde Person (das Subjekt) nicht näher bestimmt ist
- „Es riecht gut in der Küche.“ (etwas riecht gut)
Aber: „Die Suppe riecht gut.“ / (was riecht gut? die Suppe)
- „Es wird mir schlecht.”
- „Es freut mich, dass du kommst.“
# bei Verben „sein” und „werden”
- „Es wird kalt.”
- „Es wird besser.“
- „Es ist schon spät.“
# bei Angaben der Uhrzeit, der Tages- und Jahreszeiten
- „Es ist Herbst.“
- „Es ist 6 Uhr.“
- „Es sind Winterferien.“
# in manchen festen Wendungen und Ausdrücken
- „Es geht mir gut.”
- „Es gefällt mir bei dir.“
- „Es gibt hier keinen Wald.“
- „Es geht um Geld.“
- „Ich habe es eilig.“
- „Es tut mir Leid.“
Wenn Du sagen willst, dass etwas vorhanden bzw. nicht vorhanden ist, dann verwende „es” – sowohl im Singular, als auch im Plural, z. B.: „Es gibt hier keinen Hund / keine Hunde.”
# im Passiv (am Anfang des Satzes)
- „Es wird hier viel gebaut.”
- „Es wird hier Polnisch gesprochen.“
- „Es wurde mir gesagt, dass du nicht da bist.“
# in Nebensätzen (nur dann, wenn „es” am Anfang steht)
Sätze mit der Konjunktion „dass“
- „Es ist klar, dass ich dich besuche.“
aber: „Dass ich dich besuche, ist klar.“ (andere Reihenfolge –„es” entfällt)
- „Es ist gut, dass wir darüber sprechen.“
Infinitivsätze (mit einem Infinitiv am Satzende)
- „Es ist schön, mit dir zu spazieren.“
- „Es ist einfach, Geld auszugeben.“
Das Pronomen „es“ – Zusammenfassung
- Das Pronomen „es“ kann entweder persönlich oder unpersönlich verwendet werden.
- Das Pronomen „es“ ersetzt neutrale Nomen in der 3. Person Singular.
- „Es“ kann im Satz als ein unpersönliches Subjekt stehen, falls das Subjekt unbekannt oder nicht näher bestimmt ist.
Das Pronomen „es“ – Übungen
Möchtest Du das Pronomen „es“ üben? Toll! Ich habe für Dich interaktive Übungen zum Pronomen „es“ im Deutschen vorbereitet:
Häufige Fragen
“Es” kann neutrale Nomen in der 3. Person Singular oder unbekanntes Subjekt ersetzen.
Das Pronomen „es” ist ein spezifisches deutsches Pronomen, da es persönlich oder unpersönlich verwendet werden kann. Persönlich – es ersetzt neutrale Nomen in der 3. Person Singular, wie „das Kind” = „es”. Unpersönlich wird “es” verwendet, wenn das Subjekt keine konkrete Person ist, z. B. Es regnet. In diesem Fall ersetzt “es” das Subjekt, das in jedem Satz obligatorisch ist.
“Es” kann persönlich oder unpersönlich benutzt werden. In dem ersten Fall ersetzt dieses Pronomen neutrale Nomen in der 3. Person Singular (z. B. das Kind = es) und in der unpersönlichen Form steht “es” für ein unbekanntes Subjekt (z. B. Es regnet.)
“Es” wird da unpersönlich verwendet, wo das Subjekt (die handelnde Person) unbekannt oder nicht näher bestimmt ist. Das gilt für: Wetterbeschreibungen (es schneit, es regnet), Verben, die Sinneseindrücke beschreiben (Es riecht hier gut.), Verben „sein” und „werden” (Es wird kalt. Es ist spät.), Tages- und Jahreszeiten (Es ist Herbst.), manche Wendungen (Es tut mir Leid.), das Passiv (Es wird viel getrunken.).
Hallo Anna,
wie kann ich erklären “Es war ein schöner Betriebsausflug”?
Wofür steht das “es”?
Danke für die Erläuterung.
Astrid
Hallo Astrid,
“Es ist…” ist eine feste Formulierung im Deutschen. In dem Beispiel, das du angegeben hast, steht diese Formulierung im Präteritum und bezieht sich somit auf die Vergangenheit. Man verwendet diese Formulierung, um etwas oder jemanden zu beschreiben, zum Beispiel “Es war schön, dich kennenzulernen”.
Liebe Grüße